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Emilie an Mutter Ziegler:

Emilie berichtet von ihren familiären Überlegungen, nachdem nun das zweite Kind, Martha, am 21. Jan. geboren wurde

(Basel, 18. April 1859)

M3,59 Em 2

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Ich danke Dir herzlich für das Überschickte, ebenso Pauline für die Windeln. Ich sei eben jetzt ihre große Schuldnerin. Bis ich von dem Mehl koche, freue ich mich recht, habe schon lange kein Waiblinger Mehl mehr verdalgt.

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Liebe Mutter, auf Dein Hieherkommen freue ich mich schon lange, auch die Verwandten; bei der Tante wirst Du aber nicht logieren können, soviel ich weiß, hat sie nur ein einziges Zimmer u ist wirklich unwohl u im Bett. Das wäre doch unangenehm für Dich, auch hättest Du's sehr weit in die Kirche, in der die Festvorträge gehalten werden. Du kannst ganz gut bei uns sein, denn ich habe ein weiteres Zimmer für uns eingeräumt; Frau Merkle kommt vielleicht auch, das wär nett, wenn Ihr die Reise miteinander machen könntet. Willst Du ihr nicht schreiben? Sie entschließt sich dann leichter, es würde mich auch sehr freuen, Euch beide zu haben. Wie ists denn mit Minele? sie hatte vorigen Sommer auch Lust mit Dir zu kommen, für sie werde ich dann bei Helene ein Unterkommen suchen.

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Wie wir hören, ist die Landwehr zusammen berufen in Würt., da wird doch August auch kommen. Ich denke, es ist ihm gesund. Julius dauert mich, wenns mit dem Krieg auch für uns ernst wird.

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