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Emilie Ziegler an Vater Ziegler:

Emiliens Finanzprobleme

(Stuttgart, 29. Aug. 1856)

M1,56 Em 3

<1>

Lb Vater, Du hast mir 36 G geschickt, zwei davon ab, die ich der Mutter geliehen, so bleiben noch 34. Davon mußte ich ausgeben für 26 Hemden 27 G 48 Kr, weiter für ein Kleid 4 G 8 Kr, für anderes habe ich einstweilen Geld drauf gelegt. Könntest Du denn nicht Geld aufnehmen? Du hast ja einmal einen Acker für mich einschreiben lassen, setz den dafür zum Pfand.

<2>

Man muß deshalb soviel mitnehmen, weil Missionsleute nicht soviel Gehalt haben, um bald wieder nachzukaufen. Lb Vater, ich habe schon oft nachgedacht, woher wohl Dein arges Mißtrauen gegen mich in Beziehung auf zu viel Geben kommt, Du gibst doch gerne her u bist von Natur freigebig. Und wer geizig ist, kannst Du nicht gut leiden, ich bin von Natur das Geizigste von allen meinen Geschwistern, u ich weiß gewiß, daß ich noch keine einzige Probe von Freigebigkeit aufzuweisen habe, ebenso wenig wirst auch Du mich von einer solchen überweisen können, wohl aber vom Gegentheil. Und doch bist gegen niemand von den andern so mißtrauisch als gegen mich. Ich möchte nur auch den Grund wissen. [...] (Probleme der Reise in Würt.)

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