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1. Einleitung

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Ausgangspunkt der Untersuchung war die Erfahrung, dass die Übersetzung des Terminus wḥm nahezu bei jeder Textstelle Probleme verursacht. Diese Probleme scheinen weit verbreitet zu sein, denn innerhalb der ägyptologischen Literatur findet sich kaum ein Beleg, der unkommentiert bleibt. So liegt es nahe davon auszugehen, dass wḥm durch die herkömmlich Übersetzung ‚wiederholen’ oder ‚berichten’ (i.S.v. ‚Aussage wiederholen’s) nur unzulänglich wiedergegeben wird und nicht den eigentlichen Wortsinn trifft.

Besonders unbefriedigend erscheint die Übersetzung der Textpassage (103-106) des Schiffsuntergangs aus der ‚Geschichte des Schiffbrüchigen’.

fꜢ.t ṯꜢ.w ir(i)=f wḥm.yt nw.yt im=f n.t mḥ 8 in ḫt ḥḥ n=i si ꜤḥꜤ.n dp.t m(w)t.t(i)

Das Aufpeitschen des Windes; es machte eine Wiederholung, so dass eine Welle von 8 Ellen darin (i.e. in dem Windstoß) war. Es war ein Balken, der sie (i.e. die Welle) für mich brach. [2] Dann war das Schiff untergegangen.

Der Wind war sehr rau, so dass er das Meer aufpeitschte. Hier kann nicht von einer einfachen Wiederholung die Rede sein, denn es gab sicherlich nicht nur zwei Windstöße. Doch zumindest einmal brauste der Wind derart auf, dass das Schiff der aufgewühlten Wassermasse (einer Welle von 8 Ellen) nicht mehr standhielt und unterging. Interessant ist hier die Formulierung ir(i)=f wḥm.yt, die vielleicht den Schlüssel zum Verständnis des Begriffes wḥm liefern kann. Ursache des Schiffsuntergangs war eindeutig der Sturm, doch hat er das Schiff nicht unmittelbar zum Kentern gebracht. Es war die Welle von 8 Ellen, die den Untergang herbeiführte. Dies bedeutet, dass der Wind die Ursache, Potenz, ja Schöpfer (ir(i)=f) des ganzen Dramas war, die Ausführung und somit die Aktivität (wḥm.yt) lag aber bei der Welle. So könnte diese Textstelle folgendermaßen übersetzt werden.

Das Aufpeitschen des Windes; es verursachte eine Aktivität/ Manifestation, so dass eine Welle von 8 Ellen darin war.

Auch in zahlreichen anderen Fällen drängt sich die Interpretation auf, dass wḥm eine wirkungsvolle Handlung beschreibt, wobei aber der Handlungsträger nicht unbedingt primäre Ursache oder geistige Grundlage sein muss. Es liegt demnach näher, das semantische Feld dieses Begriffes in ‚(re-)aktivieren, verwirklichen, manifestieren; ausführen, durchführen; sowie umsetzen, durchsetzen’ zu sehen. Dies soll im Folgenden anhand von Beispielen aus unterschiedlichen Quellen sowie zeitlicher und räumlicher Verteilung deutlich gemacht werden.

2. Das semantische Feld des Begriffes wḥm und seine Belege

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Im Totenkontext wird häufig der Wunsch ausgedrückt, dass das Leben des Verstorbenen „wiederholt“ werden möge (wḥm Ꜥnḫ). [3] Doch sollte der Wunsch nach einem Leben nach dem Tod im alten Ägypten nicht mit der Vorstellung verbunden werden, dass das irdische Leben wiederholt werden soll. Es wird vielmehr der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass sich der Verstorbene regeneriert und an dem jenseitigen Leben teilhaben kann. Hier handelt es sich um eine andere, neue Daseinsform. Zunächst muss der Verstorbene das Totengericht passieren. Seine Taten im Leben werden anhand der Maat, d.h. der altägyptischen Weltordnung, überprüft. Lautet der Spruch „maat-gemäß“ wird ihm ein Leben nach dem Tod zugestanden; er ist dann ‚gerechtfertigt’ (mꜢꜤ-ḫr.w; lit. mit wahrer Stimme). So ist der Tod lediglich eine Übergangsphase (rite de passage), deren erfolgreicher Abschluss zur ‚Reaktivierung des Lebens’ (wḥm Ꜥnḫ) und somit zur Jenseitsexistenz führt. wḥm Ꜥnḫ erscheint häufig parallel zu mꜢꜤ-ḫr.w  [4] oder tritt an dessen Stelle. Beide Ausdrücke beschreiben Qualitäten (‚belebt’ resp. ‚gerechtfertigt’), die der Mensch nach dem Tod zu erlangen wünscht. Hierbei ist mꜢꜤ-ḫr.w als Grundbedingung für wḥm Ꜥnḫ zu sehen.

///kꜢ n(.i) im.i-rꜢ s.t ḥr(.i) sꜢw.ti(w) pr-Ꜥnḫ nḥy wḥmꜤnḫ [5]

///(für) den Ka des Vorstehers der Stätte und Oberhauptes der Wächter des Lebenshauses, Nechi, belebt (lit. mit reaktiviertem Leben).

Ab dem Neuen Reich kann die Wortgruppe wḥm Ꜥnḫ in diesem Zusammenhang lediglich mit einem Frosch geschrieben werden. Hierbei ist interessant, dass in koptischer Zeit Froschlampen häufig die griechische Aufschrift ‚Ich bin die Auferstehung’ haben.  [6]

Um den Übergang vom Diesseits zum Jenseits erfolgreich durchzustehen, steht dem Verstorbenen u.a. der Gott Ruti bei.

iw wḏ.n gb wḥm.n rw.ti rḏ(i).tw n=ṯ bꜢ=ṯ im.i tꜢ šw.t=ṯ im.it štꜢ.w [7]

Geb hat befohlen und Ruti hat (es) ausgeführt, dass dir dein Ba, der in der Erde ist, und dein Schatten, der im Verborgenen ist, gegeben wird.

Der Name Ruti (‚der zu den beiden Türflügeln Gehörige’) macht die Aufgabe den Übergang zu stützen deutlich. [8] Als wḥm Ꜥnḫ (Lebensspender) wird auch das Wasser bei Libationen bezeichnet. Die belebende Wirkung von Wasser ist in altägyptischen Quellen gut belegt. So erhält auch die Überschwemmung im Tempel von Edfu und Dendera [9] das Attribut wḥm Ꜥnḫ.

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Wir lesen auch von dem Schicksal dessen, der das Totengericht nicht erfolgreich passieren konnte. Er soll einen „zweiten Tod“ erleiden. Wenn nun aber die Interpretation des „ersten“ Todes als Übergangsphase zutrifft, wäre eine einfache Wiederholung nicht sehr wirkkräftig. Es liegt nahe, dass hier die Bedeutung den ‚Tod aktivieren/ umsetzen’ (mwt m wḥm ‚der Tod in der/ als Verwirklichung’), d.h. den Tod endgültig zum Abschluss bringen, ausgedrückt werden soll.

tm m(w)t(.w) m m(w)t wḥm(.w)  [10]

Nicht zu sterben, als einen vollzogenen Tod.

Die totale physische Vernichtung, die das Ende jeglichen Daseins zur Folge hat, wird im Diesseits bei verfemten Personen rituell unterstützt durch das sog. damnatio memoriae. [11] Wenn das Leben im Jenseits von der Versorgung des und die Erinnerung an den Toten durch die Menschen im Diesseits abhängt, kann durch den Entzug von Opfergaben und der Auslöschung des Andenkens, das durch die Tilgung des Namens erreicht wird, dem Verstorbenen die jenseitige Daseinsberechtigung entzogen werden. Umgekehrt soll durch das Niederschreiben und Aussprechen des Namens, die Person, die diesen Namen trägt, am Leben erhalten werden. Trifft die vorgestellte Bedeutung des Terminus wḥm zu, dann müsste die gegenteilige Entsprechung des damnatio memoriae das wḥm rn sein. Und tatsächlich gibt es in Spruch 183 der Sargtexte einen Gott dieses Namens, der im Zusammenhang mit Opferlisten, d.h. der Totenversorgung steht.

iw ꜤḥꜤ.w=i ir.t tꜤ.w r Ꜥ n(.i) wḥm-rn ḫnt(.iw) mḥ.t-wr.t [12]

Mein Opferbedarf und die Verwaltung der Brote entspricht der Liste des Namensaktivators, der der Methyr [13] vorsteht.

Er ist der ‚(Re-)Aktivator des Namens’ und somit – da der Name Bestandteil der Person ist – des Menschen selber. Auch hier wird der Name nicht einfach wiederholt oder berichtet, sondern seine Wirkkraft soll in Gang gesetzt werden. Denn „es lebt der, dessen Name ausgesprochen wird“. [14] Wie bereits erwähnt haben auch die Hinterbliebenen – so vor allem der Sohn und Nachfolger – die Aufgabe, den Verstorbenen zu ‚beleben’. Smith [15] hat herausgearbeitet, dass die Bezeichnung wḥm Ꜥnḫ nicht nur als Epitheton für den Verstorbenen verwendet wurde, sondern auch als Beiwort desjenigen, der das Totenopfer ausrichtet. Während im ersten Fall wie wir ihn oben besprochen haben der Ausdruck in Form einer sog. Limitation [16] entsprechend mꜢꜤ-ḫr.w zu übersetzten ist, handelt es sich im zweiten Fall um den ‚Lebensaktivator’ parallel zu wḥm rn. Dieser ‚Aktivator’ muss die Wirkkraft des Namens oder des Lebens nicht erschaffen, da sie bereits potentiell vorhanden ist, sondern soll den erneuten Impuls hierfür geben.

Auch hören wir von Störungen der Totenruhe, die eine (Re-)Aktivierung der Bestattung (wḥm qrs) erforderlich macht. [17] In diesen Fällen wurde vermutlich nicht die komplette Begräbniszeremonie wiederholt, doch zumindest die notwendige Sakralisierung erneuert.

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In diesem Sinne ist auch die altägyptische Königstitulatur oder das Epitheton wḥm ms.wt (‚der die Schöpfung (re-)aktiviert’) zu verstehen. Der König wiederholt nicht die Schöpfung, denn soweit geht seine Angleichung an den Demiurgen nicht. Alle Herrscher, die sich diese Titulatur zugelegt haben, betonen, dass sie das Chaos beseitigt haben, was mit der Verwirklichung von Maat gleichzusetzen ist. Sie haben die Ordnung ‚Maat’ nicht neu gesetzt, sondern durch die Beseitigung der störenden Faktoren wieder zum Durchbruch verholfen. Besonders deutlich wird dies für Amenemhet I. in der Biographie des Chnumhotep II. beschrieben. Dieser König hat endgültig das Chaos der ersten Zwischenzeit beseitigt und den Aufruhr beschwichtigt, indem er Missstände aktiv beseitigt hat. Auch Tutanchamun hat diesen Ausdruck verwendet, als unter ihm die Verdrängung und Zerstörung alten Gedankengutes durch Echnaton beendet und zurückgenommen wurde. Doch er führte diesen Titel nicht im Namen. Erst bei Sethos I., der sich als endgültiger Restaurator der altägyptischen Kultur sah, findet man wḥm ms.wt in der Titulatur. Ramses XI. nahm diese Titulatur gar inmitten seiner Regierungszeit auf. wḥm ms.wt bezeichnet seine Regierungsjahre 19-28. [18] Kurz vor dieser Periode brachen große Unruhen aus und es kam zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, die zwar noch zugunsten der Regierung Ramses’ XI. niedergeschlagen wurden, nach dessen Tod letztendlich aber in die 21. Dynastie mündeten.

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Dass die altägyptische Schöpfung einem dynamischen Prozess unterliegt und niemals abgeschlossen ist, wird in den Quellen immer wieder deutlich. So ist es die Hauptaufgabe des Herrschers, die destruktiven Kräfte zurückzudrängen und den regenerierenden Kräften zum Durchbruch zu verhelfen. Dies wird pointiert mit der Aussage ‚Vertreiben von Isfet und Realisieren von Maat’ artikuliert. Der ewige Kreislauf von Werden und Vergehen wird mit jedem Tag, jedem Jahr und jedem Leben deutlich. Es bleibt demnach eine fortwährende Aufgabe von Menschen und Göttern, schwach gewordene Potenzen wieder zu aktivieren. In einem Hymnus an Sesostris III. [19] wird der Herrscher ausdrücklich darum gebeten, dem Weltuntergang vor dem Ende der Zeit keine Chance zu geben.

ḥr swsḫ tꜢš=f wḥm=k nḥḥ

Horus [20], der seinen Einflussbereich [21] weit macht, mögest Du die nḥḥ-Ewigkeit aktivieren (oder: indem du die nḥḥ-Ewigkeit aktivierst).

In einem Hymnus an Sobek  [22] wird auch erwähnt wie der Gott die Schöpfung bewahrt.

ḫꜤ(i) sbk wḥm.n=f ms.wt m iw=f ip(.w) nfr.w

Sobek erscheint, nachdem er die Schöpfung reaktiviert hat dadurch, dass er geachtet und gütig (zurück-)kommt.

In der ‚Lehre für Merikare’ können wir ebenfalls nachlesen, dass Güte und Milde vorbildliche Verhaltensweisen eines Herrschers sind.

ḥtp n=f ib=k iꜤ(.w) .. bw nb ḥr (ḏd) ms.t=f pw m wḥm  [23]

Sei milde zu ihm, so dass dein Herz rein ist. So wird jeder sagen: „Das ist sein Werk in der Verwirklichung (i.e. Vollendung).“

Daneben muss der König aber auch stark sein, um das Chaos beseitigen zu können. Vielleicht will der Held in der ‚Geschichte des Sinuhe’ zum Ausdruck bringen, dass der Herrscher aufgrund seines Charisma die Gefahr abwehrt, ohne Gewalt anwenden zu müssen, wenn er über Sesostris I. sagt [24]:

ṯꜢꜢ=f ikm=f titi=f n wḥm.n=f Ꜥ.w ẖdb=f … bhꜢ pḏ.tiw Ꜥ.wi=fi mi bꜢw n(.i) wr.t

Indem er seinen Schild ergreift, wirft er (schon) nieder. Er setzt nicht (einmal) den Arm ein (lit. er aktiviert nicht den Arm), damit er niedermetzeln kann. ... Die Bogenvölker fliehen (nämlich) vor ihm wie vor der Macht der Kronengöttin (Weret; i.e. die Uräusschlange).

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Auch in Sargtextspruch 1130 wird die Schöpfung als die guten Taten Gottes bezeichnet, die durch vorangegangenes Chaos verdrängt, aber nicht zerstört worden sind. Daher müssen diese nicht wiederholt, sondern zur Entfaltung gebracht werden.

wḏꜢ m ḥtp wḥm=i n=ṯn sp.w 4 nfr.w ir(i).n n=i ib=i ḏs=i m ẖn.w mḥn [25]

Seid wohlbehalten in Frieden, denn ich reaktiviere für euch die 4 guten Taten, welche mein eigenes Herz für mich vollbracht hat im Inneren der Umringlerschlange (Mechen).

Die Mechenschlange gilt als Sinnbild für Regeneration und Erneuerung. Die nächtliche Phase des täglichen Sonnenlaufes dient dieser Regeneration für den Sonnengott und da er der Lebensspender allen Seins ist, dient dieser zyklische Prozess der gesamten Schöpfung. Die Verwirklichung eines solchen Vorgangs wird ebenfalls mit dem Begriff wḥm bezeichnet.

ḫꜤ.w m rꜤ m nwn wḥm=f rnp.y [26]

Die Erscheinung als Re aus dem Nun (i.e. dem Urgewässer), indem er sich zum Verjüngten verwirklicht hat.

Jeder Verstorbene wünscht sich zu regenerieren so wie Re/ Atum. So heißt es im Sargtextspruch 438 [27] in Analogie zum Sonnenlauf.

wḥm sꜤnḫ m-ḫt mwt mi itm rꜤ nb

Verwirklichung der Belebung nach dem Tod wie Atum jeden Tag.

Um diesen Prozess erfolgreich zum Abschluss zu bringen, bedarf es der Unterstützung durch Rituale und Sprüche.

wḥm=i md.(w)t=f n gꜢw-ḥty.t wḥm Ꜥnḫ [28]

..., ich aktiviere seinen (i.e. Re’s) Spruch für den ‚Mit enger Kehle’ (i.e Osiris). ... Ich reaktiviere das Leben ... .

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Innerhalb des Königtums finden wir den Begriff wḥm auch im Zusammenhang mit dem Sedfest. Hier hat der Ausdruck ebenfalls viele Spekulationen ausgelöst. Die Bezeichnung sp-tp.i wḥm ḥb-sd würde, wenn die Bedeutung „Erstes Mal der Wiederholung des Sedfestes“ richtig ist, implizieren, dass es sich um ein zweites Sedfest des Herrschers handeln muss. Dies entspricht aber nicht den archäologischen Befunden. Hornung und Staehelin [29] lehnen ebenfalls die Interpretation ab, dass sp-tp.i wḥm ḥb-sd als Bezeichnung für ein zweites Sedfest anzusehen ist, sondern schlagen vor, hierin den Wunsch nach weiteren Festen zu sehen; d.h. ‚Erstes Mal und Wiederholung: das Sedfest’. Unproblematischer erscheint auch hier wieder die Vorstellung von wḥm als ‚reaktivieren’. Die Übersetzung ‚Erstes Mal der Reaktivierung: das Sedfest’ könnte gar als Definition dieses Festes bezeichnet werden, denn hierbei handelt es sich tatsächlich um die Reaktivierung der Legitimation des herrschenden Königs. [30] Es wäre aber auch möglich wḥm hier mit der weiteren Bedeutung ‚durchführen; umsetzen’ zu übersetzen. Die Aussage ‚Erstes Mal der Durchführung eines Sedfestes’ könnte dann darauf verweisen, dass es sich nicht um eine Wunschformel, sondern um ein real begangenes Fest handeln würde.

sp tp.i wḥm ḥb-sd ir(i)=f ꜢšꜤ.w wr.t [31]

Das erste Mal des Durchführens eines Sedfestes. Möge er sehr viele feiern. [32]

m=ṯn ḫpr-kꜢ-rꜤ n(.i) ẖ.t=ṯn sḏꜢ r wḥm n=f ḥb-sd mi mr(i) sw nṯr.w nb.(w) [33]

Seht Sesostris I. euren Leibes. Macht euch auf, um für ihn ein Sedfest durchzuführen, weil alle Götter ihn schätzen.

... wḥm=f ḥb.w-sd m ḫrp.t rḫ-nsw n(.i) tf-ib sꜢ ẖty [34]

..., so dass er Sedfeste ausführen kann unter der Leitung des Königsbeamten Tefib, Sohn des Cheti.

Um die Reaktivierung der Königswürde geht es sicher auch bei dem ungewöhnlichen Epitheton wḥm-ḫꜤ (Reaktivierung der Krönung) des Hakoris in der Demotischen Chronik. Da dieses Epitheton erst ab dem 3. Regierungsjahr erscheint, wird dem Interregnum des Psammuthis scheinbar Rechnung getragen. Die Zählung der Regierungsjahre des Hakoris wird durchgängig fortgeführt; d.h. sie knüpft an dessen ersten beiden Jahre an. So wurde die Krönung nicht wiederholt, sondern reaktiviert. [35] Die Notwendigkeit einer solchen Reaktivierung bleibt auch für den verstorbenen König unverzichtbar.

iw wḥm.n wnis ḫꜤ.w m p.t [36]

Unas reaktivierte die Krönung im Himmel.

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Die Bedeutung von wḥm als Erneuerung potentieller Wirkkräfte erklärt auch Aussagen in theologischen Texten, die uns zunächst merkwürdig anmuten. Demnach soll ein Gott bestimmte Kronen wiederholt aufsetzen bzw. als Vervielfältiger bestimmter Kronen dienen. Betrachten wir die Aussage von Bonnet [37], dass die Wirkkraft eines Gottes nicht dauerhaft in seinem Kultobjekt verweilt, sondern mittels des Rituals stets die Einwohnung herbeigeführt werden muss, dann erklärt sich die Aussage ‚Der die Krone aktiviert’ als eben diesen Prozess. Auch hier wird lediglich eine bereits vorhandene Potenz aktiviert.

wḥm sšd m iwn.w [38]

Der das Diadem aktiviert in Heliopolis.

Und es ist der König, der dafür Sorge zu tragen hat, dass die Rituale hierfür ordentlich durchgeführt werden.

wḥm=f n.t m-bꜢḥ it=f/ẖnm [39]

Er aktiviert die ‚rote Krone’ vor seinem Vater/ Chnum.

Ani betont in seiner Lehre, dass darüber hinaus jeder Mensch Verantwortung dafür trägt, dass sein Gott durch regelmäßige Festfeiern ‚am Leben erhalten’ wird.

ir(i) ḥb nṯr=k wḥm=k sw (r) tr=f qnd nṯr.w thi.tw=f [40]

Feiere das Fest deines Gottes und mögest du es zu seiner Zeit zelebrieren (lit. ausführen), denn die Götter werden ungnädig, wenn man es (i.e. den rechten Zeitpunkt) versäumt.

Durch Einwohnung werden die göttlichen Kräfte in verschiedenen Gestalten manifest. Einen solchen Vorgang können wir als Verwirklichung von immateriellen Kräften bezeichnen. Dieser Wandel wird ebenfalls durch wḥm beschrieben.

wḥm=f sw m ir.w m bik tp srḫ ḫꜤ(i) m itn m šwty [41]

Er (i.e. der Gott Horus-Semataui) manifestiert sich in der Gestalt als ein Falke auf dem Serech, erschienen mit der Sonnenscheibe auf der Doppelfederkrone.

In Tempeltexten findet sich häufig die Aussage, dass ein Gott Gestalt annimmt.

wḥm ḫpr.w [42]

Die Gestalt verwirklichen.

wḥm.n=f sw m nsw-biti nb ns.wt tꜢ.wi m s.t wꜢs.t wsir [43]

Er (i.e. Amun) manifestierte sich als König (von Ober- und Unterägypten), Herr der Throne der beiden Länder, in der Stätte Thebens von Osiris.

rꜤ pw m wḥm snn pwy n(.i) im.i itn=f [44]

Das ist Re als Manifestation dieses Bildes dessen, der in seiner (Sonnen-)Scheibe ist.

In Sargtextspruch 51 wird ausgesagt, dass Osiris die Gestaltwerdung – in seiner ursprünglichen Funktion als Erbe des Geb – durch Seth unmöglich gemacht wurde. Dies wird als großer Verlust angesehen.

im ḥr nsw n wn.t kwy sꜢ gb nn wḥm.wt n wd(.w) nkn=f in sn=f  [45]

Beklage den König, denn es gibt keinen anderen Sohn des Geb. Nicht gibt es eine Manifestation (mit Götterdeterminativ!), weil er durch seinen Bruder hingerichtet wurde.

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Auch der König ist eine Realisierung des Gottes Horus mittels der rites des passages Inthronisation und Krönung. Thutmosis I. informiert den Vizekönig von Kusch von seiner Thronbesteigung, indem er schreibt [46]: „... um dich wissen zu lassen, dass meine Majestät LHG erschienen (i.e. gekrönt) ist als König (von Ober- und Unterägypten) auf dem Thron des Horus der Lebenden”. Im Folgenden wird gesagt, dass dieses Ereignis wohl einzigartig war, nämlich „wie er sich nicht wiederholen wird“ (sic Sethe). Hier kommt die Übersetzung ‚verwirklichen’ sehr nahe an die Vorstellung ‚wiederholen’ heran.

nn wḥm.ti=f ḏ.t

Nicht wird es einen geben, der sich (dergestalt) verwirklichen wird, ewiglich.

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Die Gotteskräfte bedürfen nicht nur der Rituale, sondern neben dem Kultbild auch heilige Stätten, an denen sie sich niederlassen können. So ist für die Aufrechterhaltung der göttlichen Ordnung die Errichtung und Versorgung sakraler Monumente von großer Bedeutung.

m Ꜣw-ib=k kꜢ-mw.t=f wḥm(.w) n=k ms.wt sn.wi sp m mn.w ḫpr-kꜢ-rꜤ [47]

Freue dich Kamutef, denn die Schöpfung ist für dich zum zweiten Mal aktiviert worden durch das Denkmal Sesostris’ I.

Bei diesem Beleg wird deutlich, dass eine Übersetzung von wḥm mit ‚wiederholen’ nicht plausibel ist. Wo eindeutig von einer Wiederholung die Rede ist, verwenden die ägyptischen Quellen stets sp 2 oder sn.wi. [48]

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Der König ist zwar oberste Entscheidungsinstanz und somit Gesetzgeber (Legislative) des altägyptischen Staates, für die Ausführung dieser Gesetze (hp.w) und die Durchsetzung von Maat mittels Rechtsprechung (Judikative) bedarf es auch nachgeordneter Instanzen der Staatsgewalt. So kommen wir zu dem wichtigen Beamtentitel wḥm.w, der gemeinhin als ‚Bote; Reporter; Herold’ übersetzt wird; abgeleitet von der Bedeutung wḥm ‚berichten’, d.h. ‚wiederholt sagen’. Anhand der Funktion dieser Beamten – wie sie Pardey [49] aufgezeigt hat – lässt sich festhalten, dass diese nicht nur Befehls- oder Informationsübermittler waren, sondern die Stufe des Beamtentums besetzten, die für die Ausführung von Befehlen (wḏ) zuständig war. Es handelt sich demnach um die Exekutive der altägyptischen staatlichen Institution des Königtums. [50] Sucht man nach einem Terminus für Befehls- oder Nachrichtenübermittlung, taucht hauptsächlich der Ausdruck Bote wp.wti auf. Hierzu können wir auf die ‚Geschichte des Sinuhe’ verweisen, in der sowohl wp.wti als auch wḥm.w in unterschiedlichen Funktionen erscheinen.

n sḏm.tw rn=i rꜢ wḥm.w  [51]

Mein Name wurde nicht aus dem Munde eines Exekutivbeamten (lit. eines Ausführenden) vernommen.

Hierbei ist zu beachten, dass die wḥm.w hauptsächlich mit Rechtsangelegenheiten betraut waren [52], so dass ein offizieller Kontakt auf keine gute Reputation verweist.

m=ṯ kꜢ ḏ(i).tw m(w)t=f m ḫꜢ n(.i) wḥm.w  [53]

Siehe, man wird seine Hinrichtung im Büro des Exekutivbeamten veranlassen.

Diese Beamten haben vor allem die Aufgabe Befehle (wḏ) umzusetzen. Die Funktion als ausführendes Organ wird in einem Urkundentext aus der 8. Dynastie sowie auf der Stele des Antefoqer und Ameny aus dem Wadi Gawasis geschildert.

iw wḏ.n ḥm srr=f irr=f qd m spꜢ.wt ptn ḫft wḏ=k irr=f m wḥm.w=k [54]

Die Majestät (i.e. Neferkauhor) hat befohlen, dass er die Funktion eines hohen Beamten erhalten soll, indem er Bauten in diesen Gauen errichtet entsprechend deinem Befehl, so dass er als dein Exekutivbeamter handelt.

ir(i).n=f mn//sn.wi mi wḏ ḏ(i).t n=f m ḥm n(.i) stp-sꜢ sk wḥm.w mnṯ.w-ḥtp sꜢ imny [55]

Er errichtete ein zweites Denkmal entsprechend dem Befehl dessen, was ihm in der ‚Majestät der Palastklausur’ gesagt wurde. Oh ExekutivbeamterMenthuhotep’s Sohn – Ameny.

Wenn der Exekutivbeamte nicht selber aktiv handelt, so veranlasst er zumindest die korrekte Ausführung eines Vorhabens. Intef schildert auf eine Stele [56] aus seinem Grab in Dra’abu el Naga unter anderem seine Funktionen. Interessant ist folgende Passage, die seine Aufgabe als wḥm.w beschreibt.

sšm(.w) rmṯ.w r ir.t=sn ḏd ir(i).tw ḫpr ḥr-Ꜥ.wi mi pr(i).t m rꜢ n(.i) nṯr

Der die Menschen zu ihrer Pflicht führt, indem er einer ist, der sagt „Man tue (es)!“ und es geschieht sogleich, als wenn es aus dem Mund eines Gottes hervorgekommen wäre.

Befehlen und Ausführen stehen in einem engen Zusammenhang. In einer Inschrift des Ameny im Wadi Hammamat [57] steht wḥm parallel zu rḏi.

wḏ ḥm=f rḏ.t=i m iꜢ.t=f iqr.t n.t ḫr nsw wr-mḏ.w-šmꜤ.w …

wḏ ḥm=f wḥm ḥs.t=f rḏ.t=i ḥr ns.t=f n.t sr.yt.

Seine Majestät hat mein Einsetzen in sein vortreffliches Amt beim König, (nämlich) eines ‚Großen der Zehn von Oberägypten’, befohlen. ...

Die Stele seiner Majestät ist eine Ausführung seiner Gunst, (nämlich) mein Einsetzen auf seinen Sitz des Magistrats.

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Die Gunst eines Königs sollte demnach für den Betreffenden vorteilhaft sein. Das Verleihen von Ehrengold und anderen materiellen Zuwendungen gehören sicher hierzu. [58] In diesem Sinne ist folgende Aussage zu verstehen.

sp tp.i n(.i) wḥm ḥs.wt nsw-biti ꜤꜢ-ḫpr-n(.i)- rꜤ [59]

Das erste Mal der Ausübung der Gunst des Königs (von Ober- und Unterägypten) Thutmosis II.

Diese Passage einer Inschrift des Tempels von Semna bezieht sich auf einen Vizekönig von Kusch, der vielleicht das erste Mal von einer Gunstbezeugung des Königs profitiert hat oder dessen Gunsterweis erstmals in einen offiziellen Rahmen eingebettet war. Solche Gunsterweise können häufiger vollzogen werden und verschiedene Formen annehmen wie es bei einem Diener der Königinnen zu Beginn der 18. Dynastie der Fall war.

wḥm.n=s n=i k.t ḥs.wt rḏ(i).n=s n=i … [60]

Sie (i.e. die Königin) vollzog (noch) eine andere Gunst für mich, indem sie für mich veranlasste, dass ...

Wenn es sich also um eine ‚andere Gunst’ handelt, wäre es nicht naheliegend den Ausdruck für ‚wiederholen’ zu verwenden.

<13>

So wie der König nach dem Tode an der Herrschaft des Schöpfergottes teilhaben möchte, wünscht auch der verstorbene Beamte, seine hohe Position im Jenseits zu behalten. Dies wird in den Sargtextsprüchen der Beamten deutlich.

ḫpr.n=f m wḥm.w n(.i) nb-r-ḏr ḏr Ꜥq=f im=f [61]

Er wurde zum Exekutivbeamten des Allherrn, seit er zu ihm aufgestiegen ist.

Somit übernimmt der verstorbene Beamte die Funktion des Thot, der im Diesseits sein Schutzgott war.

mꜢ.n=k n ḏḥw.ti wḥm.w rꜤ m p.t prr=k Ꜥq=k m iwny.t wḥm n=k rḥ.wi kꜢ=k ḥnꜤ=k … [62]

Du hast auf Thot geblickt, dem Exekutivbeamten des Re im Himmel, als du herausgetreten und in die Pfeilerhalle eingetreten bist und die beiden Genossen (i.e. Horus und Seth) für dich durchgesetzt haben, dass dein Ka bei dir ist ... .

Auch Thot hat die Aufgabe Recht und Gesetz in der himmlischen Sphäre – und somit im normativen Bereich – durchzusetzen.

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Der Titel wḥm.w taucht auch im Militärwesen auf. Gardiner [63] vertritt die Ansicht, dass jedes Regiment seinen eigenen wḥm.w hatte und bezieht sich auf den Titel ḥr.i wḥm.w n(.i) mšꜢ(.w) ‚Oberster Frontoffizier (i.e. Ausführender) der Truppe(n)’. Diese ‚Frontoffiziere’ rühmen sich häufig ihrer kämpferischen Heldentaten im Krieg, machen Gefangene und töten Feinde. Als Kämpfer unterscheiden sie sich demnach von Offizieren, die für die Strategie und die Logistik zuständig waren. [64]

Der Soldat Achmose (genannt Pen-nechbit) zog mit vier Königen (Achmose I./ Amenophis I./ Thutmosis I. und schließlich Thutmosis II.) in den Krieg. Dies hat er auf zwei Statuen sowie in seinem Grab verewigt. Die Beschreibungen der Kriegsgeschehen unter Amenophis I. und Thutmosis I. wird je wie folgt eingeleitet. [65]

wḥm ir(i).n(=i) n nsw-biti ḏsr-kꜢ-rꜤ/ ꜤꜢ-ḫpr-kꜢ-rꜤ mꜢꜤ-ḫr.w

Verwirklichung, die ich für den König (von Ober- und Unterägypten) Amenophis I./ Thutmosis I. – gerechtfertigt – gemacht habe: ...

Es folgen die Beschreibungen der jeweiligen Heldentaten im Krieg. Somit wirkt das ‚wḥm ir(i).n(=i)’ wie eine Überschrift zu den Aufzählungen, die ja die politischen Verhältnisse am Übergang von der 17. zur 18. Dynastie beschreiben. Diese mündeten in die Wiedervereinigung Ägyptens, an deren Verwirklichung Achmose durchaus Anteil hatte.

Aus dem Grab eines hohen Offiziers in Elkab, der ebenfalls Achmose heißt, werden wir ebenfalls über die erfolgreiche Vertreibung der Hyksos und dem Anteil des Grabherrn hierbei informiert. Der Begriff wḥm wird in mehreren Zusammenhängen verwendet, so dass es sich lohnt die längere Textpassage hier vorzustellen.

in(i).n=i ḏr.t smi.tw n wḥm.w-nsw wn.in.tw ḥr rḏ.t n=i nbw n(.i) qn.t ꜤḥꜤ.n wḥm.w ꜤḥꜢ m s.t tn wn.in=i ḥr wḥm ḫfꜤ im in(i).n=i ḏr.t wn.in=tw ḥr rḏ.t n=i nbw n(.i) qnb.t m wḥm [66]

Ich brachte eine Hand [67], was dem königlichen Exekutivbeamten berichtet wurde. Daraufhin übergab man mir das Gold der Tapferkeit. Dann wurde der Kampf an dieser Stätte reaktiviert (i.e. er flammte wieder auf). Darauf vollzog ich dort Beute. Ich brachte eine Hand. Daraufhin übergab man mir das Gold der Tapferkeit unverzüglich (lit. im sofortigen Vollzug).

Schließlich machte Achmose noch einen Gefangenen, was ebenfalls dem königlichen Exekutivbeamten mitgeteilt wurde.

ꜤḥꜤ.n.tw m rḏ.kw iwꜤ=i m nbw ḥr sn.wi=si  [68]

Dann wurde ich zum zweiten Mal mit Gold beschenkt.

Zunächst ist es interessant, dass dem wḥm.w-nsw berichtet wird und nicht dieser einen Bericht weitergibt. Nachdem er von der Kriegstat gehört hat, wird sogar eine Belobigung des Achmose eingeleitet. Das ‚Wiederaufflammen der Kämpfe’ entspricht in der Tat der Bedeutung von ‚Wiederholen’. Dennoch wird der Kampf einen anderen Verlauf genommen haben und kann eher als Ausbruch noch schwelenden Widerstandes gesehen werden. Vielleicht ist die erneute Zuweisung des Ehrengoldes an dieser Stelle nicht als feierlicher Akt zu verstehen, sondern als unmittelbarer Anteil an der Kriegsbeute. Erst nach der Gefangennahme eines Feindes wurde ihm dann wieder eine offizielle Ehrengoldverleihung erwiesen, denn hier spricht der Text eindeutig von ‚wiederum’ (ḥr sn.wi=si). Der königliche Exekutivbeamte hebt sich von den einfachen Beamten mit diesem Titel dadurch ab, dass dieser unmittelbar dem König unterstellt ist. [69] Es handelt sich demnach um einen Titel für einen der ranghöchsten Beamten, der vielleicht sogar ermächtigt war, stellvertretend für den König (unverzüglich) Belobigungen auszusprechen. In einer Inschrift des Rechmire könnte seine Ernennung hierzu vor dem König geschildert worden sein.

iꜢ.t n tꜢ=n /// nis.kw m wḥm.w r-tp-Ꜥ-n nṯr nfr nsw-biti mn-ḫpr-rꜤ … [70]

Das Amt für unser Land /// Ich wurde herbeigerufen (in der Funktion) als Exekutivbeamter [71] (oder: Ich wurde zum Exekutivbeamten berufen [72]) vor den guten Gott, dem König (von Ober- und Unterägypten), Thutmosis III. ...

Im Folgenden wird berichtet, dass der König aktives Handeln von Rechmire erwartet.

ḥw ir.y=k ḫft ḏd=i kꜢ ḥtp mꜢꜤ.t r s.t=s ḥn.n=f n=i wr sp 2 sꜢq tw ir.y m bꜢg(.w)  [73]

„Ach mögest du handeln gemäß dem, was ich sage, dann wird Maat an ihrem Platz ruhen“. Er mahnte mich eindringlich zweimal: „Nimm dich zusammen, handle, sei nicht müde!“

Der Schreiber des Textes verwendet bei ‚zweimal’ sp 2.

<15>

Dass wḥm ein Verb des Handelns ist, wird dadurch deutlich, dass es in den sog. Gedankenpaaren in Parallel zu iri o.ä. erscheint. Zu Verben des Sprechens tritt es eher in komplementärer Beziehung. In den Opferstelen des Irery und des Ipwy finden wir beide Bezüge zusammen.

ink wꜤ.i im=ṯn ḏd nfr wḥm nfr n-sp ḏd (i)ḫ.t nb(.t) ḏw.t r rmṯ nb n iṯ(i) (i)ḫ.t nb(.t) n.t si nb [74]

Ich bin einer von euch; einer der Gutes sagt und Gutes ausführt. Niemals war ich einer, der irgendeine üble Sache über irgendeinen Menschen verbreitet, und ich bin keiner, der irgendeine Sache von irgendeinem Mann fortgenommen hat.

Bei Irery finden wir in einem Gedankenpaar den Ausdruck wḥm eindeutig in Parallel zu einer Handlung: ḏd - ḏd/ wḥm - iri.

wḥm.w=f ipwy ḏd nfr.t wḥm mrr.t [nb.t]…  [75]

... sein Exekutivbeamter Ipuy, der sagt, was gut ist, und der ausführt, was [alles] geschätzt wird …

Diese Gegenüberstellung finden wir durch alle Zeiten häufig belegt.

ḏd nfr wḥm mr(.w) ir.t mr bw nb [76]

Gutes sagen; Gewünschtes ausführen; das was jedermann schätzt machen.

Die Reihenfolge scheint stets ‚gutes Reden; gutes Handeln’ zu sein, so dass man den Eindruck gewinnt, dass auf gutes Reden auch gute Taten folgen sollten. Assmann betont, dass die Rhetorik nicht nur ästhetische Funktion hat, sondern vor allem der sozialen Integration dient. [77]

„Formeln wie ḏd nfr wḥm nfr u.ä. sind zu allen Zeiten unendlich häufig und meint weniger die „schöne“ als die „solidarische .. Rede.“ [78]

Gehen wir davon aus, dass wḥm die Aktivität des Handelns beschreibt, so müssen wir die Aussage um den Akt des ‚solidarischen Handelns’ erweitern. Dies entspricht Assmanns Definition von Maat als ‚vertikale Solidarität’ [79], die sich in dem Eintreten des Starken für den Schwachen äußert. Ein solches Verhalten wird von Beamten erwartet und von daher in den sog. Ideal-Biographien thematisiert.

<16>

Ein Zusammenhang zwischen Reden und entsprechendem Handeln, könnte auch in den ‚Klagen des Chacheperreseneb’ vorliegen.

ḥꜢ n=i ḫn.w ḫmm.i ṯs.w ḫpp.y m md.t mꜢ.t tm.ti šw.t m wḥmm.yt nn ṯs n(.i) sb(i).t r ḫr.w ḏd.t.n tp.iw-Ꜥ.w sẖꜢk=i ẖ.t=i ḥr nt.t im=s mfḫ n(.i) ḏd=i nb ḥr-ntt rf wḥm.w ḏd.tw iw ḏd (w)d.wt ḏd nn Ꜥb(Ꜥ).w md.t im.iw-ḥꜢ.tiw gmi si im.iw-ḫt.iw [80]

Ach hätte ich doch unbekannte Zitate und unübliche Sprüche als eine vollständig neue Rede, die frei (i.e. unbelastet) in der Verwirklichung (i.e. der Wirkung) ist. Keinen Spruch des Hinführens zu der Stimme (i.e. herkömmlichen Meinung) und das, was die Vorfahren gesagt haben. So filtere ich meinen Leib wegen dem, was in ihm ist; (d.h.) die Essenz (lit. das Durchsiebte) all meiner Äußerungen, weil nämlich das, was gesagt wird, verwirklicht werden sollte. Denn das Gesagte ist eine festgelegte Äußerung! Die Rede der Vorgänger ist (diesbezüglich) nicht ruhmreich, wenn die Nachfolger sie (i.e. die Rede) aufdecken (i.e. hinterfragen).

Etwas später wird wḥm mit tm in Parallele gesetzt, wobei ‚verwirklicht’ und ‚vollständig’ eine sinnvolle Ergänzung ergeben.

ḥꜢ Ꜣ rḫ=i ḫm n kiwi m tmm.t wḥm.t ḏd=i st wšb ni=i ib=i sḥḏ=i n=f r mn [81]

Oh, wüsste ich doch das, was für Andere unbekannt ist, als etwas, das vollständig und verwirklicht ist, so dass ich es aussprechen und mein Herz mir antworten kann, indem ich es (i.e. das Herz) aufgeklärt habe hinsichtlich des Elenden.

In der ‚Geschichte des Sinuhe’ wird das Gedankenpaar ‚Sprechen’ und ‚Handeln’ in einem anderen Zusammenhang erwähnt.

... wn.t bꜢk=i m snḏ ḏd st iw mi (i)ḫ.t ꜤꜢ wḥm st [82]

..., dass meine Wenigkeit (zu sehr) in Furcht ist, um es auszusprechen; so wie eine Angelegenheit (zu) groß ist, um sie auszuführen.

Auch im Totenkult kann wḥm den Vollzug neben der performativen Rede zum Ausdruck bringen.

wḥm n=i ir=k ḏd.t.n n=k ḥr m md.w it=f wsir [83]

Führe für mich doch aus, was dir Horus als Rede seines Vaters Osiris gesagt hat.

<17>

Auch eine Rede, die durch wḥm übermittelt wird, muss nicht als bloße Wiederholung angesehen werden. Durch Sprache wird ebenfalls Realität geschaffen, daher bedarf es eines verantwortungsbewussten Umgangs mit dem, was man sagt. Bei der Übermittlung von Botschaften muss man nach der ‚Lehre des Ptahhotep’ besonders umsichtig vorgehen.

iri n=f wp.wt mi ḏd=f ꜤḥꜢ tw m sḏw m md.t skn.ti wr n wr n dr mꜢꜤ.t m sn=s …

n wḥm.t is iꜤ n(.i) ib m md.yw rmṯ.w nb.t wr ktt bw.t kꜢ pw [84]

Bestelle ihm (i.e. dem Empfänger) die Botschaft so wie er (i.e. der Auftraggeber) gesprochen hat. Hüte dich vor Verleumdung durch eine Rede, die einen Großen gegen einen (anderen) Großen aufbringt, weil Maat bei Ihrem (i.e. der Rede) Überschreiten beseitigt wird. ...

Es ist keine Verwirklichung [85] von Herzensreinheit durch das, was den Menschen alles erzählt wird – ob alt oder jung. Das ist die Abscheu des Ka (i.e. die Vitalkraft).

Man kann also auch verbaler Brandstifter sein, ohne etwas Falsches zu sagen, indem man Aussagen ‚hinterbringt’, die eigentlich nicht für alle Ohren gedacht sind. Vielleicht ist die Verwendung von wḥm im pWestcar so zu verstehen.

wn.in ẖr.i-ḥb.t ḥr.i-tp wbꜢ-inr ḥr wḥm md.t tn iri.n pꜢ nḏs m pr=f ḥnꜤ tꜢy=f ḥm.t [86]

Dann hinterbrachte (lit. war beim Aktivieren) der oberste Vorlesepriester Ubainer diese Angelegenheit, die der ‚Bürger’ in seinem Haus mit seiner Frau gemacht hat.

Daraufhin verurteilt der König die beiden Ehebrecher. In der späteren Erzählung über die wundersame Geburt der drei Könige finden wir ähnliche Formulierungen.

šꜢs pw ir(i).n=s wn.in=s ḥr wḥm sḏm.t.n=s nb.t rd-ḏd.t [87]

Sie ging fort. Dann hinterbrachte sie (i.e. die Magd) alles, was sie gehört hat, der Ruddjedet.

Ruddjedet geht darauf hin los, überprüft die Angelegenheit und erzählt es ihrem Gatten Rauser weiter, worauf dieser sehr glücklich ist.

wn.in rd-ḏd.t ḥr wḥm n=f md.t [88]

Dann hinterbrachte ihm Ruddjedet die Angelegenheit.

Nach einem Streit mit Ruddjedet will die Magd die Geschichte dem amtierenden König erzählen und weiht ihren älteren Bruder hierüber ein, der wenig begeistert ist, in die Angelegenheit verwickelt zu werden. Es ist zu bedenken, dass die drei Kinder in Gefahr schweben, wenn offiziell bekannt wird, dass ihnen jeweils die Königswürde zugedacht ist.

wn.in=s ḥr wḥm n=f md.t tn [89]

Dann hinterbrachte sie ihm diese Angelegenheit.

D.h. die Rede sollte jeweils eine Wirkung erzielen. Die Übersetzung ‚hinterbringen’ tendiert zu einer negativen Interpretation der Intention. [90] Der Gesamtzusammenhang muss zeigen, ob die Weitergabe von Wissen negativ oder positiv genutzt werden soll. Im Totenbuch heißt es:

n ḏd=i n rmṯ.w n wḥm=i n nṯr.w [91]

Ich habe (es) nicht den Menschen erzählt und ich habe (es) nicht den Göttern hinterbracht.

ḏd=i n=f md.w rmṯ.w wḥm=i n=f md.w nṯr.w [92]

Ich berichte ihm die Rede der Menschen und ich aktiviere für ihn die Rede der Götter.

<18>

Der Übermittler hat die Funktion, die Rede (md.w), den Befehl (wḏ) o.ä. erst wirkkräftig zu machen. Er hat dafür Sorge zu tragen, dass die Rede auch Wirkung zeigt. Eine solche Adapterfunktion – die Verbindung zwischen zwei inkompatiblen Teilen herzustellen – haben auch die Tempelstatuen, die sich an den öffentlichen Teilen des Tempels befinden und sich anhand ihrer Inschriften als Mittler zwischen dem Betenden und einer Gottheit anbieten. [93] So sind es im alten Ägypten verehrte Verstorbene, an die man sich wendet. Die postum vergöttlichten Personen – wie Imhotep und Amenophis, Sohn des Hapu – werden sogar als wḥm.w bezeichnet. Diese heben sich durch ihre besonderen Kompetenzen und Leistungen zu Lebzeiten von ‚einfachen’ Verstorben als Mittler ab.

ink wḥm.w n ḏḏ nsw r sḏm md.wt n.wt nmḥ r sꜤr.t ḫr.wt idb.wi [94]

Ich bin der Vermittler (lit. der Ausführende) auf Veranlassung des Königs, indem ich die Reden des Entbehrenden hören und die Angelegenheiten Ägyptens (lit. der beiden Ufer) aufsteigen lassen werde.

ink wḥm.w n ḥp.ti i n=i sꜤr=i spr.wt=tn [95]

Ich bin der Vermittler für den Wanderer (i.e. Pilger). Sprecht zu mir und ich werde eure Bitten emporsteigen lassen.

<19>

Wie sind nun die Stiere als wḥm.w von Göttern anzusehen? Bekannt sind der Apis-Stier als wḥm.w des Ptah und der Mnevies-Stier als wḥm.w des Re. Abgesehen von der Religiösität der Menschen, die sich auch und bevorzugt den oben genannten Mittlern zuwenden, galt im ägyptischen Königtum vor allem der Herrscher als Mittler zwischen den Göttern und den Menschen. Die Herrschaft des Königs bedeutet, den göttlichen Willen bzw. die Maat auf Erden durchzusetzen. Die Akzeptanz dieser Königsfunktion innerhalb der Bevölkerung ließ ab dem Neuen Reich nach und verlor sich durch die Amarnazeit nahezu vollständig. Diese Abwendung wird innerhalb der Ägyptologie mit dem Ausdruck ‚persönliche Frömmigkeit’ bezeichnet. Die vermehrte Hinwendung zu den Kultbildern der Götter schloss auch Tiere als deren Inkorporationsexemplare mit ein. Es ist aber vor allem der Stier, der als wḥm.w bezeichnet wird. Aufgrund der herkömmlichen Interpretation von wḥm.w als Herold wurde den Stieren eine Orakeltätigkeit nachgesagt. Diese von Otto [96] eingebrachte Vermutung hat sich zunächst innerhalb der Ägyptologie eingebürgert. Kessler [97] weist aber im Lexikon der Ägyptologie darauf hin, dass eine Orakeltätigkeit dieser Götter nicht nachweisbar ist. Lediglich das Standbild eines verstorbenen (Kult-)Stieres konnte eine solche Aufgabe übernehmen. wḥm.w wird aber nur der lebende Stier genannt (Ꜥnḫ wḥm.w). Nun würde man aber auch für die Funktion der Übermittlung von Reden des Gottes zu den Menschen und der Bitten des Menschen an Gott ein anderes Inkorporationsexemplar als den Stier erwarten; bspw. ein heiliges Tier des Thot, der schließlich als Götterbote fungiert. Der Stier wurde vor allem wegen seiner Kraft und Potenz verehrt [98], nicht seiner Eloquenz wegen. Es wird also eher die Durchsetzungskraft des Stieres sein [99], die ihn für bestimmte Aufgaben befähigt; und zwar als wḥm.w, d.h. als ‚ausführende Instanz’ entsprechend dem Exekutivbeamten in der Verwaltung oder als Inkorporationsexemplar in dem sich die göttliche Macht verwirklicht. [100] Letzteres scheint vor dem Hintergrund, dass der Ausdruck Ꜥnḫ wḥm.w parallel zu Ꜥnḫ bꜢ erscheint, naheliegender, das der Ba eines Gottes die sinnlich wahrnehmbare Manifestation desselben ist.

mr-wr wḥm.w n(.i) rꜤ sꜤr mꜢꜤ.t n itm [101]

Mnevis, Manifestation des Re, der die Maat aufsteigen lässt zu Atum.

ḥp Ꜥnḫ wḥm.w n(.i) ptḥ [102]

Apis, lebend ist die Manifestation des Ptah.

Somit entspräche die Aufgabe der Stiere der des Königs. [103] Tatsächlich fügen die Herrscher gleichzeitig mit dem Aufkommen dieser Stierkulte ihrem Horusnamen den Titel ‚starker Stier’ (kꜢ nḫt) zu. Und so wie der König als Gestaltwerdung des Schöpfergottes bezeichnet werden kann, werden auch besonders verehrte Personen als von göttlicher Kraft durchdrungen angesehen und erhalten postum einen eigenen Kult. So heißt Imhotep:

sꜢ ptḥ wḥm.w Ꜥnḫ ḥpi ir(i) nw.w m sn.w=f  [104]

Sohn des Ptah, lebende Verwirklichung des Apis, welcher einen Jüngling zeugte als seine Entsprechung.

Jeder Vater sieht schließlich seinen Nachkommen als eigene Verwirklichung an. So spricht der Vater zur Geburt des Kindes: ‚Mein Ka verwirklicht (wḥm) sich’. [105]

<20>

Schließlich soll noch auf einen Priestertitel eingegangen werden, der in der Ramessidenzeit aufgekommen und in der griechisch-römischen Zeit häufig zu finden ist. Der ḥm-nṯr wḥm wurde von Kees [106] als ‚berichtender Gottesdiener’ bezeichnet und somit als Prophet interpretiert. Geht man davon aus, dass die Prophetie bzw. das Erteilen von Orakeln eine bedeutsame Aufgabe gewesen zu sein scheint, verwundert es, dass es häufig niedere Priesterstände waren, die diesen Titel erhielten. Dies führte dazu, dass man diese Priester zunächst als ‚Zweiter Gottesdiener’ ansehen wollte. Durch die gleichzeitige Verwendung von sn.wi und wḥm hat Kees mit Recht auf den Fehler dieser Interpretation hingewiesen. Seine Erklärung für das Auftauschen dieses Titels bei untergeordneten Priestern erklärt Kees [107] hingegen sehr unbefriedigend mit der Annahme, dass diese zumindest aus einer bedeutenden Familie stammten. Berücksichtigt man aber, dass dieser Titel zu der Zeit auftaucht, als die Rivalität zwischen Königshaus und der Priesterschaft des Amun zunahm, in der letztendlich die Priester die Oberhand gewannen und die in den sog. ‚Gottesstaat des Amun’ mündete, findet sich auch für diesen Titel eine gute Erklärung. Da nun der Hohepriester des Amun in Theben auch königliche Pflichten auszuführen hat, sollte auch das Betätigungsfeld seiner nachgeordneten Priesterschaft darauf ausgerichtet sein. Somit könnte der ḥm-nṯr wḥm gleiche oder ähnliche Funktionen innegehabt haben wie sie der Beamte wḥm.w unter dem König auszuführen hatte. Auch die Verbindung mit der Funktion eines Tempelschreibers ist hier plausibel. [108]

ḥm-nṯr sn.wi ḥm-nṯr wḥm n(.i) ḥw.t-ḥr [109]

Zweiter Gottesdiener und vollziehender Priester der Hathor.

<21>

In einem weiteren Themenbereich könnte die hier vorgestellte Bedeutung von wḥm einen neuen Zugang zu altägyptischen Quellen ermöglichen. In der Verwaltung findet sich in Listen häufig der singuläre Vermerk wḥm, der teilweise sogar in rot notiert wurde. [110] Die bisherige Interpretation, die sich von ‚wiederholen’ ableitet, geht davon aus, dass wḥm somit als dito zu lesen sei. Sehen wir wḥm als Partizip, kann dieser Vermerk als ‚ausgeführt’, d.h. ‚erledigt’ interpretiert werden. Desgleichen lässt sich der Ausdruck km n(.i) wḥm.t, den Posener-Kriéger als „montant effectif du renouvellement“ [111] übersetzt, vielleicht als ‚Vollständigkeit der Ausführung , d.h. als ‚komplett erledigt’ verstanden werden. Wir finden diesen Vorgang in der Verwaltung ebenfalls zur Bestätigung eines Empfangs.

wḥm šsp [112]

Ausführung des Empfangs.

Ebenso können die Einträge auf einem Ostrakon [113] aus Abydos gelesen werden.

wḥm rḏ.t ...

wḥm m-Ꜥ=k rḏ.t n=f

wḥm m-Ꜥ=k rḏ.t m dr.t imn-ip.t

Ausführung der Abgabe. ...

Ausführung durch dich und Abgabe an ihn.

Ausführung durch dich und Abgabe in die Hand des Amenope.

Dies könnte die syntaktische Stellung von m-Ꜥ=k erklären, die bei einer Übersetzung von ‚Abgabe an ihn wird durch dich wiederholt’ [114] ungewöhnlich wäre.

Die Verwendung von wḥm kann geradezu wie eine Quittung verstanden werden. Dies legt ein Papyrus aus Deir el-Medine [115] nahe.

bd.t tmꜢ 6 ir(i).n dbn 24 wḥm(.w) ip.t

6 Sack Emmer, die 24 Deben ausmachen. Die (Be-)Zahlung wurde ausgeführt!

Es ist evident, dass es einen großen Unterschied ausmacht, ob in einer juristischen Angelegenheit oder in der Buchführung ein Sachverhalt als ‚erledigt’ gilt oder eine ‚Wiederholung’ erfährt. [116]

In dieser kurzen Form könnte wḥm auch als Rezitationsvermerk interpretiert werden. Nachdem sich der Verstorbene im Jenseits etabliert hat, endet der Sargtextspruch 196 mit folgender Aussage.

sḏm=i hih m rꜢ n(.i) fꜢk.wi wḥm  [117]

Ich höre den Jubel aus dem Mund der ‚beiden Geschorenen’ (i.e. Priester). – Zu vollziehen/ Auszuführen!

Es erscheint sinnvoller wḥm hier als Anweisung für die Ausführung des Jubels seitens der Totenpriester im Bestattungsritual zu sehen, als von einem zweimaligen Jubel auszugehen. Wenn performative Rede wiederholt werden soll – bspw. viermal in alle Himmelsrichtungen [118] – dann wird sp verwendet.

3. Wortinterne Überlegungen

<22>

Die Bedeutung des Begriffes wḥm als ‚(re-)aktivieren, verwirklichen, manifestieren; ausführen, durchführen; sowie umsetzen, durchsetzen’ wurde anhand der Textbelege mittels des semantischen Umfeldes erarbeitet. Es stellt sich nun die Frage, ob auch wortinterne Argumente diese Neuinterpretation stützen können.

Schweitzer [119] hat die Annahme Lacau’s [120] wieder aufgenommen und bestätigt, dass aufgrund schriftinterner Überlegungen doch whm zu lesen sei. Alle Nachweise für eine solche Lesung basieren auf der Annahme, dass der koptische Ausdruck ⲟⲩⲱϩ(ⲉ)ⲙ auf wḥm i.S.v. ‚wiederholen’ zurückgeht. Anhand der Gesetzmäßigkeit von Lautentwicklung verweist der koptische Ausdruck auf eine Schreibung mit einem h-Laut und nicht mit einem -Laut. Nach Ansicht Schweitzers wiegen diese Argumente schwerer als die bekannten Pleneschreibungen [121], die zwar nur äußert selten vorkommen, aber stets den dritten Laut mit wiedergeben. Ein früher Beleg stammt aus dem Pyramidentextspruch 592 (Pyr. 1622b). [122]

ḏd md.w ir wsir nt pn im=k rḏi wḥm=s iw.t=s r=f m rn=k n(.i) ḥr tm wḥm kꜢ.t=f

Worte zu sprechen für diesen Osiris Neith: Mögest du nicht zulassen, dass es (i.e. das Übel) sein Unheil gegen ihn (i.e. Osiris Neith) ausführt in deinem Namen Horus ‚Vollständig ist die Verwirklichung seines Werkes’.

Da die Inschriften aus der Pyramide der Neith fehlerhafte Schreibungen aufweisen, geht Laucau auch hier von einem Irrtum des Schreibers aus. [123] Es bleibt aber festzuhalten, dass keine Pleneschreibung, in der der dritte Laut h geschrieben wird, auf uns gekommen ist. In demselben Artikel stimmt Schweitzer [124] Hoch zu, dass das Koptische ⲧⲱϩⲥ nicht auf tḥs zurückzuführen ist und von daher kein Gegenbeispiel der oben beschrieben Lautentwicklung darstellt. Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass dies auch auf ⲟⲩⲱϩ(ⲉ)ⲙ und wḥm zutrifft. Diese Diskussion steht der vorgestellten Neuinterpretation der Grundbedeutung allerdings nicht entgegen.

<23>

Wir gehen davon aus, dass es sich bei wḥm um ein dreiradikaliges Verbum handelt, da nach Osing die Derivationen zu einem nomen dieser Verbalklasse entspricht:

wḥm.yt [125]

wḥm.w [126]

Aktivität

Exekutivbeamter

Lässt sich wḥm dennoch mit anderen Verben vergleichen, die ein w-Präfix aufweisen und häufig eine Intensität der Aktivität eines entsprechenden zweiradikaligen Verbums ausdrücken? Es ist möglich, dass eine solche Funktion des w-Präfixes in späterer Zeit nicht mehr produktiv war. [127] Im Folgenden einige Beispiele:

wꜢm

wꜤr

wbs

whn

wsf

wṯs

(dörren)

(fliehen)

(anschwellen)

(niederreissen)

(träge sein)

(hochheben)

>

>

>

>

>

>

Ꜣm

Ꜥr

bsi

hnn

sf

ṯsi

(brennen)

(verlassen)

(hervorquellen)

(beugen)

(sanftmütig sein)

(aufrichten)

Ob es sich um ein w-Präfix handelt wird nach Edel dadurch deutlich, ob dieses bei s-, n-, und m-Derivationen entfällt. [128] Es finden sich keine solchen Ableitungen von wḥm, sehr wohl aber von ḥm. [129]

ḥm

(weichen, entfernen; steuern, zerdrücken)

<

<

sḥm

nḥm

(weichen lassen; zerstoßen)

(fortnehmen, wegnehmen)

Hofmann hat sich zu dem Ausdruck ḥm ‚Majestät’ oder ‚Priester; Diener’ dahingehend geäußert, dass „eine Person immer dann ḥm [genannt wird], wenn sie etwas bewirkt.” [130] Spiegel hat bereits vermutet, dass mit dem Ausdruck ḥm der Körper bzw. die Gestalt bezeichnet werden soll; d.h. „offenbar die äußere sichtbare und greifbare Erscheinung im Gegensatz zum inneren Wesen.“ [131] Dies würde einen engen inhaltlichen Zusammenhang aufzeigen, da mit der Interpretation von wḥm als ‚verwirklichen’ bzw. ‚manifestieren’ die Bedeutung ‚Gestalt annehmen’ zugrunde liegt. Die Tatsache, dass der w-Anlaut nicht mit dem Einkonsonantenzeichen (󳰎) geschrieben wird, muss nicht zwingend gegen eine gemeinsame Wurzel von wḥm und ḥm sprechen, da auch in den oben genannten Beispielen einige Verben mit einem Zweikonsonantenzeichen beginnen. [132] Homonymität [133] spielt im alten Ägypten eine wichtige Rolle, die in jedem Fall gegeben ist.

<24>

Für die Schreibung von wḥm wird stets ein Dreikonsonantenzeichen (󳪠) verwendet. Schenkel [134] gibt zu bedenken, dass je mehr Konsonantenfolgen eine Hieroglyphe aufweist es umso wahrscheinlicher ist, dass dieses Zeichen weniger ein Phonogramm als vielmehr ein Semogramm ist. D.h. die sog. Dreikonsonantenzeichen kommen zumeist bei etymologisch verwandten Ausdrücken zum Einsatz. Neben dem Beispiel Ꜥnḫ (󴗤), mit dem Begriffe notiert werden, die auf die Wurzel ‚binden’ zurückzuführen sind, nennt er auch wḥm. Den Zusammenhang zwischen Rinderbein (wḥm.t ‚Hufe’) und ‚wiederholen’ sieht er in der Tatsache, dass ein Rind ein Paarhufer ist. [135] Wenn man sich aber vor Augen hält, dass es vor allem die Tierbeine sind, die die Saat eintreten und somit zum Erfolg der Feldbestellung beitragen und das Rind als Sinnbild von Potenz und Kraft ein besonders ‚aktives’ und ‚durchsetzugsfähiges’ Tier ist, kann die hier vorgeschlagene Interpretation von wḥm durchaus einen inneren Zusammenhang mit einem Rinderbein aufweisen. In den Sargtextsprüchen 423 und 996 steht die ‚Einverleibung’ bzw. ‚Zuweisung’ dieses Rinderbeins zumindest in enger Beziehung zu Wirkkraft (Ach) und Macht.

Ꜥnḫ N m wḥm.t=sn n m(w)t N sp=f n wḥm N sp=f tp tꜢ [136]

N lebt von ihren (i.e. des Schlachtviehs) Hufen. N ist nicht gestorben, er wird bleiben [137], denn N hat den Tod nicht vollzogen, er wird auf Erden bleiben.

ir ḫsf.wt=f nr.t rḏ(i).kꜢ.tw wḥm.t tw im(.i)t mḥn rꜤ n iw.w r=s sḫm.kꜢ=f m /// [138]

Was seine Abwehr des ‚Schreckensortes’ [139] anbelangt: Man wird diese Hufe, die sich in der Umringlerschlange des Re befindet, dem geben, der zu ihr (i.e. der Hufe) kommt, so dass er Macht haben wird über ///.

<25>

Durch die häufige Verwendung mit folgendem Infinitiv nimmt wḥm nach Roquet [140] auch die Funktion eines modifizierenden Verbums an. Dem stünde die Neuinterpretation nicht entgegen. So wie andere Vollverben (ꜤḥꜤ/ wn) zur Modifikation von Verben herangezogen werden, kann auch wḥm ein Verbum, mit dem es in Beziehung gesetzt wird, spezifizieren. Durch die Bedeutung ‚aktivieren, verwirklichen; vollziehen’ könnte hiermit deutlich gemacht werden, dass eine Handlung nicht nur geplant, sondern tatsächlich ausgeführt wird.

nn wḥm ḫꜢs.tiw rṯnw r sb.t ky sp [141]

Nicht soll es sich verwirklichen, dass die Fremden von Retjenu ein anderes Mal rebellieren.

4. Fazit

<26>

Es bleibt festzuhalten, dass die Belege des Begriffes wḥm eine andere Interpretation des semantischen Feldes nahelegen, da die gängige Übersetzung mit ‚wiederholen; berichten (i.S.v. ‚Aussage wiederholen’)’ häufig den Sachverhalt eher verwirrt als klärt.

wḥm wird stets da notwendig, wo eine bestimmte Potenz ihre Wirkkraft eingebüßt hat und von daher reaktiviert werden muss. Hier gibt es eine inhaltliche Nähe zur Übersetzung ‚wiederholen’.

wḏꜢ m ḥtp wḥm=i n=ṯn sp.w 4 nfr.w [142]

Seid wohlbehalten in Frieden, denn ich reaktiviere für euch die 4 guten Taten.

wḥm beschreibt ebenfalls die Aktivierung einer latent vorhandenen, d.h. ruhenden Kraft. So hat die gewaltige Göttin Mafdet in Gestalt einer Raubkatze ihre Aggression unter Kontrolle und setzt diese nur bei Bedarf ein.

whm=s ir nḥb.t ḏsr-tp [143]

(Mafdet springt an den Nacken der in-di=f-Schlange), sie wird (ebenso) aktiv gegen den Nacken der ḏsr-tp-Schlange.

pḥ tp=k ḥr.t qꜢ tw wḥm sꜢ=k m bꜢ Ꜥnḫ ir.w [144]

Dein Haupt erreicht den Himmel, denn du bist hoch; dein Schutz ist aktiv als ‚Ba, lebend an Gestalten’.

Der Begriff umschreibt auch die Handlungsebene, die die Verwirklichung herbeiführt.

wḥm biꜢ.t ir(i).t ḥw mꜢꜢ ḫpr.w n(.i)w nṯr pn [145]

Das Wunder, das ein göttlicher Befehl geschaffen hat, verwirklicht sich, indem die Verkörperungen dieses Gottes (nun) sichtbar sind.

ꜤḥꜤ.n qd.tw pr- Spd m wḥm n(.i) ḥm n(.i) šw [146]

Dann wurde das ‚Haus des Sopdu’ erbaut als Verwirklichung der Majestät des Schu.

Auch immaterielle Ziele können kraft Überzeugung und Charisma durchgesetzt werden.

wḥm snḏ=k m tꜢ.w ḫꜢs.wt [147]

Möge sich der Respekt vor dir in den Flach- und Bergländern durchsetzen.

So besteht die Möglichkeit, dass lediglich die Androhung von Gewalt sein Ziel erreicht.

in iw kꜢ mr(i)=f ꜤḥꜢ pry kꜢ mr(i)=f wḥm(.w) sꜢ m ḥr(y.t) n.t mḫꜢ=f sw [148]

Ist es der Fall, dass der Stier den Kampf wünscht, indem er herausgekommen ist, oder ist es, dass der Stier wünscht, dass man den Rückzug ausführt aus Schrecken davor, dass er sich messen will. [149]

Eine neue geistige Konzeption wird durch wḥm umgesetzt, Befehle durch nachfolgende Instanzen (Exekutive) vollzogen oder Ideen und Vorhaben ausgeführt. Hier findet man wḥm häufig in Kombination mit einem Infinitiv ähnlich rḏi ‚veranlassen’, zu dem es öfter in Parallele erscheint.

ḏd pw in nb nṯr.w in it=ṯ nsw-biti ꜤꜢ-ḫpr-kꜢ-rꜤ ḏd tp-rd smn.t tḫn.w iw ḥm.t=ṯ r wḥm mnw.w [150]

Das ist das, was vom Herrn der Götter (i.e. Amun) gesagt wird: Es war dein Vater, der König (von Ober- und Unterägypten) Thutmosis I., der die Anweisung gegeben hat, die Obelisken aufzustellen. Deine Majestät wird die Denkmäler verwirklichen.

wḥm beschreibt auch, dass Vorgaben erfüllt wurden.

wḥm ḫfꜤ n wḏ.yt tn ḥr ḫꜢs.t ... ḥr imn.ti ḫꜢ-r’-bw ...  [151]

wḥm kfꜤ n wḏ.yt ṯn ḥr ḫꜢs.t n.t qꜢ-r-i-qꜢ-m-i-šꜢ ...  [152]

Der Vollzug des Erbeutens auf diesem Feldzug im Fremdland ... im Westen von Aleppo: ...

Der Vollzug des Requirierens auf diesem Feldzug im Fremdland von Karkemisch: ...

Es folgen jeweils die Aufzählungen der Beute, die Amenemheb gemacht hat, so dass diese als Ergebnis des Vollzugs betrachtet werden können.

Die Ausführung kann zerstörerische Kräfte aktivieren, aber ebenso konstruktiv wirken. Im ‚Denkmal memphitischer Theologie’ wird wḥm sogar als schöpferische Kraft bezeichnet. Nachdem die Götterneunheit das Sehen, Hören und Riechen der Sinnesorgane erschaffen hat, wird der Schöpfungsvorgang beschrieben.

ntf ḏḏ pri Ꜥrq.yt nb nis wḥm kꜢꜢ.t ḥꜢ.ti sw [153]

Es (i.e. das Herz) ist das, was veranlasst, dass alle Entscheidungen hervorkommen und die Zunge ist es, die verwirklicht, was das Herz sich ersinnt.

Auch hier war die Schöpfung durch das Wort erfolgreich, denn anschließend wird bestätigt: ‚So wurden alle Götter geboren und seine Götterneunheit war komplett.’


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Abkürzungsverzeichnis

ÄF

AH

AM

AnOr

ASAE

AV

BAe

BdE

BIFAO

CG(C)

CHANE

DFIFAO

EM

GM

JEA

JNES

MÄS

MENES

MDAIK

OLA

RdE

SAK

SDAIK

UGAÄ

ZÄS

Ägyptologische Forschungen

Aegyptiaca Helvetica

Aegyptiaca Monasteriensia

Analecta Orientalia

Annales de Service des Antiquités de l’Égypte, Kairo

Archäologische Veröffentlichen

Bibliotheca Aegyptiaca

Bibliothèque d’Études

Bulletin de l’Institut Français d’Archéologie Orientale, Kairo

Catalogue Général des antiquités égyptiennes du musée du Caire

Culture and History of the Ancient Near East

Documents de Fouilles de l’Institut Français d’Archéologie Orientale, Kairo

Excavation Memoirs

Göttinger Miszellen, Göttingen

Journal of Egyptian Archeology, London

Journal of Near Eastern Studies, Chicago

Münchener Ägyptologische Studien

MENES. Studien zur Kultur und Sprache der ägyptischen Frühzeit und des Alten Reiches

Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo

Orientalia Lovaniensia Analecta

Revue d’Égyptologie, Paris

Studien zur Altägyptischen Kultur, Hamburg

Sonderschrift des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo

Untersuchungen zur Geschichte und Altertumskunde Ägyptens

Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde, Leipzig/ Berlin



[1] Diesen Aufsatz veröffentliche ich in Erinnerung an Philippe Derchain, der als Erster meine Überlegungen zu wḥm unterstützt und angewandt hat.

[2] Das Stück Holz brach die Welle und schützte so den Schiffbrüchigen vor der Wucht. Da es sich um einen sog. Spaltsatz (in-Konstruktion) handelt, muss ḫt Subjekt des Satzes sein.

[3] Vgl. hierzu Bitte 111 bei Barta, Opferformel.

[4] Bspw. am Schluss von Tb 38B auf einem Papyrus aus Leiden. S. Tb (Naville), S. 106.

[5] Auf einem Elfenbeinlöffel als Grabbeigabe. S. Bourriau/ Millard, Excavation of Sawâma, S. 32 (Abb. I).

[6] S. Buchberger, in: LÄ VI, Sp. 1255 (Anm. 17), s.v. ‚Wiedergeburt’. Zu den Froschlampen und der Aufschrift s. Jacoby/ Spiegelberg, Der Frosch als Symbol der Auferstehung, S. 226.

[7] CT I 8a-c.

[8] Hier wird ein weiterer Aspekt von wḥm deutlich, indem dieser Ausdruck für die Durchführung und Umsetzung von Befehlen, Erlassen, Gesetzen, Vorhaben und Ideen genutzt wird. Hierzu werden weiter unten einige Beispiele angeführt.

[9] Belege s. Wilson, Ptolemaic Lexikon, S. 253.

[10] CT V 261a.

[11] Zum Thema s. Bochi, Death by Drama, S. 76-78.

[12] CT III 78g.

[13] Die Göttin Methyr versinnbildlicht die ‚große Flut’ und damit Nahrungsfülle.

[14] S. Ranke, Statue eines hohen Beamten, S. 45 (Zeile 3).

[15] So Smith, Fortress of Buhen, S. 86.

[16] Hierbei handelt es sich um eine Adjektivierung des Adjektivalsatzes. S. Schenkel, Tübinger Einführung, S. 160f.

[17] S. hierzu Jansen-Winkeln, Sekundärbestattung, S. 77.

[18] Auf die sog. wḥm-ms.wt-Ära kann hier inhaltlich nicht eingegangen werden.

[19] Hymnus B Zeile 10. S. Griffith, Hieratic Papyri from Kahun and Gurob, Tf. 2 (Zeile 10).

[20] Sesostris III. wird in seiner Rolle als Horus und demnach als Repräsentant des Königtums angesprochen.

[21] Zu den Begriffen tꜢš und ḏr.w s. Kootz, State-Territory and Borders versus Hegemony.

[22] Der Text ist ein Zeitgenosse der Hymnen an Sesostris III. S. Gardiner, Hymnus to Sobek, Tf. 3 (Zeile 116f.).

[23] Merikare E 20 und M II 5.

[24] Sinuhe B 61-64.

[25] CT VII 462a-b.

[26] Leidener Amunhymnus I 350, 4,3. S. Gardiner, Hymnus to Amon, S. 31.

[27] CT V 291k.

[28] Tb 38B 6 und 12. S. Tb (Naville), S. 106.

[29] Hornung/ Staehelin, Studien zum Sedfest, S. 63f.

[30] Beispiele bei Blumenthal, Königtum, S. 51f.

[31] Sedfest Thutmosis III. in Karnak (Urk. IV 596,1).

[32] Zu wḥm in Paralle zu iri s. weiter unten.

[33] Lacau/ Chevrier, Une chapele de Sésostris Ier, S. 104 (285).

[34] Aus dem Grab IV in Siût. S. Griffith, The Inscription of Siût and Dêr Rîfeh, Tf. 13 (Zeilen 22-23).

[35] Vgl. hierzu Ray, Psammuthis and Hakoris, S. 153ff.

[36] Pyr. 409a.

[37] So Bonnet, Synkretismus.

[38] ‘Hymnus an Amun-Re’; pBoulaq 17, Tf. VIII (Zeile 4).

[39] Esna 77,13.

[40] Ani 16,3-4.

[41] Dendara V 138,12-13. Den Hinweis hierzu sowie zu den beiden nachfolgenden Textstellen verdanke ich Philippe Derchain. Ich möchte André Block für die Korrektur einer Lesung im Text danken.

[42] Bspw. Dendara VI 165,17.

[43] Auf dem Pylon Euergetes II. in Karnak. S. Drioton; Les dédicaces de Ptolémée Évergète II, S. 122.

[44] CG 26.2.25.1, Zeile x + 5 einer Königsstele. S. Gaballa, Three Acephalus Stelae, S. 124 und Tf. XXIII 1.

[45] CT I 233a-b.

[46] Urk. IV 80,(8-)10.

[47] Lacau/ Chevrier, Une chapele de Sésostris Ier, S. 48 (79).

[48] Dies zeigt sich ebenfalls bei dem Priestertitel wḥm ḥm-nṯr, der weiter unten besprochen wird.

[49] S. Pardey, Der sog. Sprecher des Königs.

[50] Vgl. hierzu Kootz, Der altägyptische Staat, S. 108ff.

[51] Sinuhe B 41-42.

[52] S. Helck, in: LÄ II, Sp. 1153-1154, s.v. ‚Herold’; sowie in: LÄ V, Sp. 256, s.v. ‚Richtertitel’.

[53] S. Griffith, Hieratic Papyri from Kahun and Gurob, Tf. XXXIV, XII. 1, r° 36-38.

[54] Urk. I 301,3-5.

[55] Zeile x + 5f. S. Mahfouz, New Epigraphic Materials from Wadi Gawasis, S. 124 (Abb. 1-2).

[56] Urk. IV 967,16-17.

[57] Wadi Hammamat Nr. 3042 [16 und 18]. S. Farout, La carrière du wḥm.w Ameny, S. 172 (Abb. 4; senkrechte Zeilen 8f. und 10).

[58] S. hierzu Butterweck-Abdel-Rahim, Untersuchungen zur Ehrung verdienter Beamter, S. 189f.

[59] Urk. IV 41,10.

[60] Urk. IV 31,5f.

[61] CT VI 390f-g.

[62] Tb 169,95-98. S. Ratié, Papyrus de Neferoubenef, Tf. XV (Kolumne 567f.).

[63] AEO 1 91*f. [197].

[64] Vgl. hierzu Helck, Der Einfluss der Militärführer, insb. S. 40 Anm. 5.

[65] Urk. IV 36,3 und 9.

[66] Urk. IV 3,13-4,2.

[67] Als Ausdruck für einen Kriegsgefallenen.

[68] Urk. IV 4,9.

[69] So Pardey, Der sog. Sprecher des Königs, S. 378.

[70] Urk. IV 1073,17-1074,1. Leider ist die relevante Stelle zu Beginn zerstört.

[71] wḥm.w wird häufig ohne Personendeterminativ geschrieben, so dass diese Übersetzung hier möglich ist. In jedem Fall hatte Rechmire den Posten eines wḥm.w inne.

[72] Die vorangehende Schilderung der Einkleidung des Rechmire in ein neues Ornat könnte für eine Ernennung sprechen.

[73] Urk. IV 1074,14-17.

[74] Zeile 2. S. Wilson, A Group of Sixth Dynasty Inscriptions, S. 244.

[75] S. Satzinger, Abydos-Stele des Jpwy, S. 123 und Tf. IIIb.

[76] So auch im Grab des Petosiris. S. Lefebvre, Tombeau de Petosiris, S. 29 (58a 10-11) und S. 35 (61a 10-11). Diesen Beleg verdanke ich ebenfalls Philippe Derchain.

[77] So Assmann in: LÄ V, Sp. 199 Anm. 46, s.v. ‚Reden und Schweigen’.

[78] Ebd. Sp. 199 Anm. 46.

[79] S. Assmann, Maat.

[80] Chacheperreseneb § I (2-4). S. Admonitions, Tf. 17, 2-4.

[81] Ebd. Tf. 17,7-8.

[82] Sinuhe B 215f.

[83] CT IV 78d.

[84] Aus der Maxime 8. S. Žába, Les Maximes de Ptaḥḥotep, S. 27f. (Zeilen 148-152 und 159-160).

[85] Hier wird wḥm nicht im Zusammenhang mit der Übermittlung der Botschaft (iri n=f wp.wt) verwendet, sondern als Vollzug, um einen bestimmten Zustand zu erreichen.

[86] pWestcar 4,3-4.

[87] pWestcar 12,2.

[88] pWestcar 12,7.

[89] pWestcar 12,15.

[90] wḥm als ‘ausplaudern, verraten’ findet sich bereits bei Hannig, Lexica 1, S. 211.

[91] Tb (Naville) 116,4.

[92] Tb (Naville) 124,15.

[93] Wir kennen diese Praxis aus der katholischen Kirche, indem der Gläubige die Heiligen als Mittler anruft. S. auch Clère, Deux Statues.

[94] Als Sockelinschrift der Statue von Amenophis, Sohn des Hapu; s. Urk. IV 1833,18-19.

[95] Die Statue des Men aus dem Mut-Tempel in Karnak (18. Dyn.). S. Borchardt, Statuen und Statuetten (CGC), S. 145 (Abb. 901).

[96] S. Otto, Beiträge zur Geschichte der Stierkulte, S. 25f.

[97] So Kessler, in: LÄ VI, Sp. 572f., s.v. ‚Tierkult’.

[98] S. auch Otto, Beiträge zur Geschichte der Stierkulte.

[99] N.B. wḥm wird stets mit dem Dreikonsonantenzeichen in Form eines Rinderfußes (󳪠) geschrieben.

[100] Zum Kultbild bzw. -objekt als ‚Verwirklichung (i.e. Manifestation) eines Gottes’ s.v.a. die Belege aus der Spätzeit.

[101] S. Daressy, Tombe d’un Mnévis de Ramsès II, S. 207.

[102] S. Otto, Beiträge zur Geschichte der Stierkulte, S. 25.

[103] Zur Funktion dieser Stierkulte s. auch Moursi, Corpus der Mnevis-Stelen.

[104] Als Bezeichnung des Imhotep auf dem römischen Speos in Tehna. S. Wildung, Imhotep und Amenhotep, S. 136.

[105] So Kaplony, in: LÄ III, Sp. 275f., s.v. ‚Ka’.

[106] S. Kees, Der berichtende Gottesdiener.

[107] Vgl. Ebd. S. 141f.

[108] Wobei Kees hier die Funktion auf die Orakeltätigkeit zurückführt. S. ebd. S. 142.

[109] Zeile x + 5 eines Ediktes unter Ptolemäus III. S. Collombert, Hout-Sekhem, S. 64 und Tf. VII.

[110] S. hierzu Posener-Kriéger, Les Archives du Temple Funéraire de Néferirkarê-Kakai, S. 21f.

[111] Ebd. S. 213.

[112] S. Megally, Recherches sur l’Économie, S. 25.

[113] E.GA.6124.1943 front (vermutlich 18. Dyn.). S. Hagen, New Kingdom Ostraca, S. 80 (Tf. 22).

[114] Vgl. Ebd., S. 24 (Anm. zu Zeile I.4).

[115] S. Černý, Papyrus Hiératiques de Deir el-Médineh, No. XIII verso (Zeile 2).

[116] Zu wḥm als terminus technicus in juristischen und ökonomischen Dokumenten s. Megally, Notions de Comtabilité, S. 66-69.

[117] CT III 115l.

[118] So in den ‚Hymnen an das Diadem der Pharaonen’ am Schluss von Hymnus f: Viermal zu rezitieren (ḏd mdw sp 4).

[119] S. Schweitzer, Zum Lautwert einiger Hieroglyphen, S. 144-146.

[120] S. Lacau, Le signe 󳪠 whm .

[121] Hierzu Roccati, 󳪠 Se lit wḥm, S. 254f.

[122] S. Jéquier, Les pyramides des reines Neit et Apouit, Tf. 13 (Zeile 382).

[123] S. Lacau, Le signe 󳪠 whm, S. 13. Dagegen Osing, Nominalbildung, S. 367 Anm. 47.

[124] S. Schweitzer, Zum Lautwert einiger Hieroglyphen, S. 145.

[125] Osing, Die Nominalbildung, S. 90 (7.13).

[126] Ebd., S. 167 (6.13).

[127] An dieser Stelle möchte ich Herrn Schenkel sehr herzlich dafür danken, dass er sich stets die Zeit nimmt, mir bei grammatischen Fragen und Problemen behilflich zu sein.

[128] So Edel, Altägyptische Grammatik; §§ 253, 424, 427, 442. Ebenso bei Gardiner, EG, § 290.

[129] Die folgenden Äußerungen sind nur dann möglich, wenn wir an der Schreibung wḥm festhalten.

[130] Hofmann, Majestät und Diener, S. 121.

[131] Spiegel, Die Grundbedeutung des Stammes 󴠨 ḥm, S. 113.

[132] In der Regel überschreiten die Laute der Hieroglyphen keine Morphemgrenzen.

[133] S. hierzu Guglielmi, Zu einigen literarischen Funktionen des Wortspiels.

[134] S. Schenkel, Die hieroglyphische Schriftlehre, insb. S. 20-29.

[135] S. ebd., S. 21.

[136] CT V 264c-e. Der Verstorbene bezeichnet sich in diesem Spruch als Ach.

[137] sp wird in einem Beleg mit der Buchrolle determiniert, so dass inhaltlich die Bedeutung ‚übrig bleiben, verbleiben’ hier plausibel wäre.

[138] CT VII 212n-p.

[139] nr.t ist mit 󴈒 determiniert.

[140] So Roquet, wḥm, verbe plein et semi-auxiliaire. Zur Kritik an Roquet’s Beispiel für eine Pleneschreibung von wḥm, s. Schweitzer, Zum Lautwert einiger Hieroglyphen, S. 146.

[141] Gebel Barkal Stele Thutmosis III. S. de Buck, Readingbook, S. 59 (Zeile 10).

[142] CT VII 462a-b.

[143] Pyr. 438b. Mafdet gilt im Amduat als Totenrichterin.

[144] S. Assmann, Das Grab der Mutirdis, S. 99 (Zeile 24).

[145] Wadi Hammamat I 191. Von einem ersten Wunder ist nichts bekannt. So auch Lloyd, Once More Hammamat Inscription 191, S. 54.

[146] S. Goyon, Les Travaux de Chou et les Tribulations de Geb, S. 8 (Zeile 8f.).

[147] Sinuhe B 212f. ‚verkünden, mitteilen’ wird im Sinuhe durch smi ausgedrückt.

[148] Sinuhe B 123-124.

[149] Lit.: ..., dass man den Rücken aktiviert aus Schrecken seines sich Messens.

[150] Obelisk der Hatschepsut in Karnak (Ostseite s. Urk. IV 358,7-9).

[151] Urk. IV 891,2-3.

[152] Urk. IV 891,8-9.

[153] Zeile 56.

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