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Johann Gottlieb Christaller an Oberlehrer Rapp:

Christaller gibt den Verwandten nähere Auskunft über seine verschiedenen Unternehmungen, bevor er endgültig nach Basel wird kommen können

(Bremen, 8. Okt. 1868)

M1,68 GC 8

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Meine lieben Schwestern, Schwäger u Schwiegereltern!

In Bremen bin ich nun schon den 8ten Tag, morgen werde ich nach Berlin abreisen, um mit Prof.Lepsius über die endgültige Festsetzung der Schreibweise unserer Negersprache mich zu besprechen.

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Ich war recht gerne hier, nur ein paar Tage zu lange, denn schon gestern den 7ten hätte ich in Berlin sein sollen; aber ich mußte noch auf ein paar Kisten vom Schiffe warten, die nicht schnell genug von Bremerhafen hieher spediert wurden. Einen Theil meiner Sachen lasse ich nach Basel gehen, besonders Bücher und schriftlichen Sachen, andere nach Stuttgart u Waiblingen. Die werden aber von Bremen aus wohl 10 Tage brauchen u deswegen gedenke ich von Berlin über Frankfurt nach Württemberg zu reisen u etwa bis 25. Oct. dort zu bleiben.

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Ich sollte eigentlich nach einem Brief des Hrn Inspectors vom 2. Oct. von Berlin aus nach London, aber ich glaube, das ist nicht unumgänglich nöthig u läßt sich von Basel aus schriftlich abmachen. In Berlin werde ich mich nicht zu lange, wo(h)l nur ein paar Tage, aufhalten, also nächste Woche nach Frankfurt kommen u übernächste Woche in Württemberg sein.

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Der Herr regiere ferner meine Wege u bringe mich wohlbehalten zu Euch. Meine Herberge in Berlin werde ich im Vereinshause Oranien Straße Nr. 106 suchen. In herzlicher Liebe u Hoffnung baldigen Wiedersehens Euch alle grüßend Euer G. Christaller.

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