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Emilie an Gottliebe Merkle:

Manche Sorgen wegen des kleinen Theodor, Gedanken über die Familie in Waiblingen, Kurzbericht von den Arbeiten in Kyebi

(Kyebi, 31. Jan. 1866)

M3,66 Em 1

<1>

[...] Wünsche nicht, lb Schwester, wenn Du an unserem Kind Deine Pflicht gethan hast, Deine Erdenwallfahrt zu beschließen; nimm mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage, ist mein Wunsch in dieser Beziehung. Hat der Herr anders beschlossen, dann geschehe Sein Wille. Terste(e)gen hat nach 70 durchlebten Jahren sich gefreut, diese ganze Zeit gehabt zu haben, um sich selber u seinen Gott kennenlernen zu können. Was in diesem Leben, in dieser Gnadenzeit unser Geist in sich aufnimmt, dessen Leben sich stets mehr entwickelt, das ist eine Errungenschaft für die Ewigkeit.

<2>

Gottlieb ist gegenwärtig an einer Arbeit, die ihn für diese Post nicht zum Briefschreiben kommen läßt. Wenn Du Dich noch erinnerst, es wurde ihm bei seiner Versetzung hierher (auf Jahr und Tag) die Aufgabe gestellt, sobald es ihm möglich sey, ein Urteil abzugeben in Betreff des hiesigen Dialektes, wonach dann beraten wird, ob derselbe in Zukunft bei Übersetzungsarbeiten berücksichtigt werden solle. An dieser Eingabe ist er jetzt; sie wird aber dann erst mit nächster Post heimgehen, weil die Sache in Akropong zuvor beraten werden muß.

<3>

Je nachdem dieses ausfällt, könnten wir bald wieder von hier abmarschieren, aber wohin? Ist nirgends Platz für uns. Aber gottlob, das 'Sorgen' ist uns nicht aufgetragen, sondern das 'Folgen'.

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