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Emilie an Mutter Ziegler:

beschreibt Tageslauf in Boll, gebadet wird gegenwÀrtig nicht mehr

(Bad Boll, 30. Sept. 1863)

M1, 63 Em 86a

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[...] Einer der Briefe, die mit kamen, war aus Basel u. sagte mir, daß ich mich bis 15. Okt. zur Abreise bereit machen soll, ich werde also nicht mehr lange hier sein können, was mir leid ist.

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Morgen wahrscheinlich wird ein Herr aus Basel hieher kommen, von dem ich vielleicht noch nÀheres erfahren werde. - Letzten Samstag war Fr Merkle hier u blieb bis Montag, was mich recht freute.

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Ich habs noch nie so gut gehabt wie hier, alle Tage ein gutes krĂ€ftige Essen u darfs nicht vorher kochen, u dann so viel freie Zeit; ich danke Gott u Menschen dafĂŒr. Morgens 1/2 8 Uhr ist FrĂŒhstĂŒck, u wenn dies vorĂŒber ist, hĂ€lt H Pf Andacht; um 12 Uhr Mittagessen einfach u gut; nachher Andacht. Abend 6 Uhr Nachtessen. Thee u Fleisch u Brod mit Butter, oder Suppe, Salat u Fleisch, nachher Andacht (Lesen eines Bibel-Abschnitts, ErklĂ€ren desselben, singen u beten); was mir immer sehr interessant ist. Do VM ist Predigt, Sa Abends nach Tisch auch, u Sa VM u NM ebenfalls Gottesdienst in der Kirche des Hauses.

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GĂ€ste sind hier sehr viel, ist aber ein bestĂ€ndiges Kommen u Gehen, manche kommen nur auf etliche Tage, andere auf Wochen, wenige auf Monate; gebadet wird gegenwĂ€rtig nicht mehr; jeden Stand vom Grafen bis zum Bauern findet man hier vertreten. (Kurznachrichten ĂŒber ihre Kinder.)

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