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Durch stetiges Anwachsen der Forschungs-, Lehr- und Publikationskapazitäten auf allen Kontinenten ist die Swahilistik in den letzten 20 Jahren zu einem sehr ausdifferenzierten Teilgebiet der Afrikanistik avanciert. Zu verstehen ist hierunter das Studium der Sprache, Literatur, Gesellschaft, Kultur und Geschichte der swahili-sprachigen Bevölkerungen in Ostafrika und der Diaspora und der Gebrauch der Sprache in den transnationalen Institutionen und im Internet. Hierbei werden mehr und mehr interdisziplinäre Wege beschritten.
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Formiert hat sich die internationale "Gelehrtenrepublik" der Swahilisten in den frühen 1980er Jahren, um sich über Lehrmethoden, Forschungsprojekte, Arbeitsergebnisse, Publikationen, Kongresse und Forschungsreisen zu verständigen. Ein erstes Korrespondenzorgan erschien in den Jahren 1984-93 mit dem Newsletter Swahili Language and Society: Notes and News (SLS: NN) [1] an der Universität Wien. Für größere Artikel im Bereich der Swahili-Sprachwissenschaft stand 1987-93 an der Universität Gent die Schriftenreihe Working Papers in Kiswahili zur Verfügung. Beide Organe beendeten im Jahre 1993 ihre Publikationstätigkeit.
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Um dem Bedarf der internationalen Swahilisten-Gemeinschaft nach weiterer Fachkommunikation entgegenzukommen, wurde daraufhin 1994 das Swahili Forum ins Leben gerufen, das bis 2002 einmal jährlich als Themenheft der wissenschaftlichen Quartalszeitschrift Afrikanistische Arbeitspapiere ( AAP ) am Institut für Afrikanistik der Universität Köln ediert wurde. In neun Nummern veröffentlichte dieses Organ 144 Artikel, Texteditionen, Projektberichte, Bibliographien und Rezensionen zur Swahili-Linguistik, Literaturwissenschaft, Historiographie, Archäologie und Ethnographie. Je nach Autorenpräferenz wurden sie auf Englisch (104 Beiträge), Swahili (31), Deutsch (6) oder Französisch (3) geschrieben. Als Herausgeber zeichneten Rose-Marie Beck, Thomas Geider und Werner Graebner, zuletzt auch Lutz Diegner. Für die Akquisition von Beiträgen profitierte das Swahili Forum in besonderer Weise vom jährlich stattfindenden Swahili Colloquium, das Gudrun Miehe 1987 zuerst in Frankfurt und ab 1993 in Bayreuth organisierte, 2004 von Said A. M. Khamis abgelöst. Viele Beiträge erreichten die Herausgeber allerdings auch direkt von ihren Verfassern in Kenia, Tanzania, dem weiteren Ostafrika, Europa, USA und Asien.
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Eine redaktionelle und thematische Umstrukturierung der Afrikanistischen Arbeitspapiere, die nun unter dem Namen Annual Publication in African Linguistics ( APAL ) herauskommen, [2] bedeutete das Ende des Swahili Forum in gedruckter Form. Die allgemein hohen Druckkosten und die Tatsache, dass die Benutzung des Internet weitgehend auch in Afrika Eingang gefunden hat, legten es nahe, das Swahili Forum nun online erscheinen zu lassen. Als betreuende Institution erklärte sich das Institut für Ethnologie und Afrikastudien ( IfEAS ) der Universität Mainz bereit.
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Als erste Online-Nummer wurde das Swahili Forum Nr. 10/2003 im Juni 2004 ins Netz gestellt. Ihr Inhalt ist eine über 100-seitige Swahili-Bibliographie, die neben den bereits bestehenden Bibliographien als Baustein für eine zukünftig zu bearbeitende Swahili-Gesamtbibliographie gedacht ist. Ab Nr. 11/2004 werden wieder Einzelbeiträge zu den genannten Fachgebieten und in den erwähnten Autorensprachen erscheinen, und zwar im pdf-Format. Institutionen, die mit dem Internetzugang Schwierigkeiten haben, erhalten bis auf weiteres eine CD-Kopie, die es erlaubt, die Beiträge auszudrucken. Mit einem Überblick über die gedruckten Nummern 1-9 und weiteren Informationen nebst einer Linkliste lässt sich das Swahili Forum, das nun von Rose Marie Beck, Lutz Diegner, Thomas Geider und Uta Reuster-Jahn herausgegeben wird, aufrufen unter: www.uni-mainz.de/~ifeas/SwaFo/ .
[1] Siehe http://www.politique-africaine.com/numeros/pdf/017158.pdf , S. 162
[2] Siehe http://www.koeppe.de/html/d_aap.htm
License
Recommended citation ¶
Geider T (2005). Swahili Forum im 10. Jahr – nun online. Afrikanistik online, Vol. 2004. (urn:nbn:de:0009-10-1723)
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