Artikelaktionen
<< < > >>

Johann Gottlieb Christaller in Sachen der Censur Commission an die Committee der Ev. Missions Gesellschaft Basel:

Bitte um den Druck des revidirten und vermehrten Tschi Gesangbuchs samt liturgischen Beigaben

(Kyebi, 7. März 1865)

BM: D-10.4,21

<1>

Verehrte Committee!

Hiemit lege ich ein revidirtes Exemplar unseres Tschi Gesanguchs samt dazu gehörigen 166 Seiten Manuscript (u. 4 Seiten Bemerkungen) vor.

<2>

Das alte Gesangbuch enthält 1 Sonntags Kirchengebet, 193 Lieder, 3 Fante Gesänge.

<3>

Die alten Lieder wurden in Schreibweise u. Ausdruck, wie es nöthig u. möglich war, verbessert u. in ihrer Anordnung belassen, 43 neue Nummern, meist von mir kamen hinzu, die Zahl der christl. Fantegesänge erhöhte sich auf 15.

<4>

Zu dem Sonntagsgebet sollte die Übersetzung der Litanei aus der Liturgie der Basler Missionskirche kommen und die Confirmations- u.Abendmahls-Handlung (erstere mit dem vollständigen Württemb.Confirmationsbüchlein, den Liedern angehängt werden. Als ich vom 30. Jan. bis 4. Febr. d.J. in Akropong war, wurden die Censur Commission und der Schul-Inspector einstimmig der Ansicht, welcher auch die andern Brüder beistimmen, daß die Tauf- Trauungs- u. Begräbnißhandlung dazu gedruckt werden sollten, nicht nur, dem Bedürfniß der Gemeindebrüder zu entsprechen, sondern auch damit die Gemeindeglieder dieselben gleichsam als Ersatz eines Andachtsbuchs lesen und durch genauere Bekanntschaft damit den Handlungen selber mit desto mehr Verständnis u.Gewinn folgen könnten.

<5>

So ergibt sich ein Buch ähnlich dem engl. Gesangbuche der Brüder Gemeine 'Liturgy and Hymns for the Use of the Protestant Church of the United Brethren', das auch in seinem ersten Theil die Litaneien am Sonntag, bei Taufen, Begräbnissen, die Handlungen der Confirmation, Communion, Ordination etc enthält. (Es folgen Hinweise auf Liturgien der Indian Mission.) (Anschließend bittet Chr. um Genehmigung für den beschleunigten Druck einer bestimmten Anzahl von Exemplaren, deren äußere Aufmachung er gerne mitbestimmen würde.)

<6>

[...] Ich füge hier noch bei, daß ich am 15. Febr. von Aburi abgereist u. am 18. hier in Kyebi eingetroffen bin. Der Herr hat uns in Gnaden Gesundheit u Freudigkeit erhalten. Außer dem Umzug, der Einrichtung u dem nöthigsten Verkehr mit den Eingeborenen hat in den letzten Wochen die Bereinigung u. Vervollständigung meines Manuscripts meine Zeit u. Kraft völlig in Anspruch genommen, jetzt bin ich froh, die schwierige Arbeit hinter mir zu haben. Mögen wir u. unsere Leute sie bald gedruckt sehen. Der Herr wird sie reichlich zu segnen wissen.

Mit herzlichen Segenswünschen u. Grüßen

Ihr Sendbote G. Christaller

<7>

(Der Kommentar von Inspector Josenhans unter diesem Schriftstück hat folgenden Wortlaut):

Die Committee hat unter dem 31. Mai beschloßen:

Fenster schließen