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1. Einführung

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Dieser Überblick ist Teil des Sammelbandes „Der Konflikt in Mali von 2012“. Es geht hier darum, die geographischen, ökonomischen, historischen, politischen und kulturellen Rahmenbedingungen der Stadt Gao zu skizzieren und die Bedeutung der Stadt im aktuellen Konflikt aufzuzeigen. Die großen Themen sind der Aufstieg Gaos zur Hauptstadt des Reiches Songhay, die Blüte der Stadt, der Niedergang nach der marokkanischen Invasion und während der Kolonialzeit sowie die neue Rolle im Nationalstaat Mali und schließlich die Stellung der Stadt im aktuellen Konflikt. Dazu werden kontroverse Stimmen diskutiert und zahlreiche Fragen formuliert, auf die es keine oder noch keine Antworten gibt.

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Gao ist die größte und strategisch wichtigste Stadt im Osten Malis, etwa 1200 km von der Hauptstadt Bamako entfernt. Sie liegt östlich des Niger und hat etwa 90.000 Einwohner: Songhay, Bambara, Bozo (Fischer), Tuareg (Nomaden), Fulbe (Viehzüchter) und andere. Songhay ist die am weitesten verbreitete Sprache in der Stadt und der Region. Über den Fluss Niger ist Gao mit Timbuktu verbunden, etwa 320km flussaufwärts.

Sie ist das Verwaltungszentrum der Region Gao (544.000 Bewohner). Die Region hat ein trockenes und heißes Klima und ist von einer dünnen Vegetation mit unterschiedlichen Akazienarten bedeckt. Das Umfeld der Stadt Gao erlebt jährliche Überflutungen durch den Niger und kann durch diese Bewässerung ausreichend Nahrungsmittel produzieren. [1]

2. Geschichte

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Gao war in seiner Geschichte Hauptstadt des Reiches Gao (seit dem 9.Jh.), verlor am Ende des 13. Jh. seine Unabhängigkeit und wurde Teil des Reiches Mali. Der arabisch-berberische Reisende Ibn Battuta hat die Stadt im Jahre 1352 besucht und in seinem Reisebericht vom Reichtum der Bewohner, vor allem der Beamten und Händler, wie auch von üppigen Märkten gesprochen. Auch die Chronik Tarikh el Fettasch berichtet darüber.

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Im 15. Jh. erkämpfte sich die Stadt die Unabhängigkeit zurück und wurde unter dem Herrscher Soni Ali Ber (1464-1492) Hauptstadt des neuen Reiches Songhay, zum „Zentrum des größten westafrikanischen Handelsreiches“ (Fischer, 1991: 190ff.). Die Songhay sind ein am Lauf des Niger siedelndes Volk, das in der Geschichte mehrere Reiche gegründet hat. Soni Ali Ber hat zahlreiche Nachbarvölker unterworfen und tributpflichtig gemacht, Tribute, die vor allem in Form von Sklaven entrichtet wurden. Er war, wie alle Herrscher des Reiches, Moslem, war aber auch als „magicien“, als großer Magier, dessen magischen Kräften niemand widerstehen konnte, bekannt und gefürchtet. (Fischer, 1991: 178).

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Leo Africanus, Reisender und Diplomat aus Fez, hat die Stadt Gao nach seinem Aufenthalt zwischen 1500 und 1510 als reiche Stadt beschrieben, mit großen Märkten und einer blühenden Landwirtschaft, allerdings auch mit einem Sklavenmarkt. Hier wurden Gold und Kola-Nüsse aus dem Süden gehandelt, gegen Waffen, Tuche, Zaumzeug aus Europa, Spezereien und Salz aus Nordafrika. Auch die Abgaben der unterworfenen Völker und der Landbevölkerung hat er erwähnt. Von ihm erfahren wir auch, dass Pferde und Säbel aus Europa sowie teure Stoffe aus Venedig eingeführt wurden (Leo Africanus, deutsche Auszüge in: Fischer, 1991: 191f).

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Der berühmteste Herrscher war Askia Mohammed I. (+1538), der Gründer der Askia Dynastie. Er hat die Ausdehnung und den Aufbau des Reiches vorangetrieben. Die Kontrolle der Fernhandelsrouten war dabei ein zentraler Faktor. Ende des 16.Jh. beherrschte das Songhay-Reich eine Fläche von geschätzten 1.400.000 km², und die Hauptstadt zählte zwischen 70.00 und 100.000 Bewohner. Nach der zeitgenössischen Chronik Tarikh el Fettasch existierten im Jahre 1585 7.626 Häuser in der Stadt (Tarikh al Fettasch, in deutsch zitiert bei: Fischer, 1991: 192). Damit war Gao neben Kano (im heutigen Nigeria) die größte Stadt des Sudan.

In seiner Blütezeit lag die wirtschaftliche Basis des Reiches und der Stadt in den Abgaben der unterworfenen Völker, im Einsatz von Sklaven in der landwirtschaftlichen und handwerklichen Produktion, in der Nutzung des landwirtschaftlich gesegneten Umfeldes des Niger, im Handel und Handwerk sowie in allgemeinen Abgaben. Die Stadt war wie Timbuktu ein Umschlagplatz der Transsahara-Routen zum Norden und nach Ägypten. Die große Route über Kano, die Reiche Bornu, Kanem und Darfur nach Kairo wurde zur Pilgerstraße der Moslems nach Mekka.

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Im Jahre 1591 zerstörte ein Expeditionskorps aus Marokko das Reich Songhay, und die alte Hauptstadt des Reiches erlebte einen beispiellosen Niedergang. Die Marokkaner verlegten die Hauptstadt ihres neuen Reiches nach Timbuktu.

Gao wurde in den folgenden Jahrzehnten und Jahrhunderten von Tuareg und anderen Völkern angegriffen und unterworfen. Heinrich Barth (1854) zählte bei seinem Besuch in der Stadt nur noch 300 – 400 Strohhütten (Barth, 1857).

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In der Kolonialzeit wurde Gao von den Franzosen zu einem Verwaltungszentrum im Osten der Kolonie Soudan Français ausgebaut, ausgestattet mit einer Militär-, bzw. Polizeieinheit, Verwaltungs- und Gerichtsgebäuden und Schulen. Wegen der strategischen Lage am Niger diente die Stadt erneut als Handelszentrum.

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Die Kultur der Stadt Gao ist durch den Islam geprägt und die ruhmreiche Vergangenheit als Hauptstadt des Reiches Songhay. Davon zeugen die alte Moschee (14.Jh.) und das Grabmal von Askia Mohammed (1495), das zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Der in Mali gelebte Islam orientiert sich häufig an Formen der Frömmigkeit, die aus der Sufi-Bewegung kommen und eine wichtige Rolle den Marabouts zuschreiben, mystische Tendenzen kennen und verstorbene Vorbilder in Mausoleen oder besonders ausgestatteten Grabmälern verehren. Seit dem Übergang Malis in die Unabhängigkeit hat sich auch eine am Markt orientierte Form der Frömmigkeit und eine „prayer economy“ entwickelt. [2]

Auch das „7. Festival des arts et cultures songhay“ (Februar 2007) war Ausdruck dieses Geschichtsbewusstsein.

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Heute ist Gao eine der größten Städte des Landes, das Verwaltungszentrum des Ostens, mit den entsprechenden Einrichtungen: Verwaltung, Gerichte, Ämter, Polizei, Ausbildungsstätten (von Koranschulen bis zu weiterführenden höheren Schulen), Krankenhäuser, Krankenstationen und Apotheken, freie Berufe wie Ärzte, Anwälte, Unternehmer. Auch größere Märkte sind in der Stadt, ebenso Hotels und Restaurants wie eine Vielzahl von Handwerkern, zahlreiche Moscheen und Prediger. In Gao sind außerdem Einheiten der nationalen Streitkräfte stationiert. Die Stadt scheint auch ein Ausgangspunkt für die Transsahara-Route von Flüchtlingen auf ihrem Weg nach Europa zu sein. [3]

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Die wirtschaftliche Basis der Bevölkerung liegt heute in Einkünften aus modernen Berufen, dem Handwerk und Handel sowie der Landwirtschaft, die im Flussgebiet unter anderem Weizen, Reis und Sorghum produziert. Auch die Viehzucht im weiteren Umfeld und die Fischzucht tragen zur wirtschaftlichen Basis bei.

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Ein Konfliktpotenzial liegt in dem Spannungsverhältnis zwischen der laizistischen Verfassung des Landes, die alle Macht als vom Volk kommend ansieht und eine Trennung von Religion und Staat festschreibt, auf der einen Seite und der religiös-islamischen Prägung vieler Menschen sowie vieler Formen des öffentlichen Lebens und des Gewohnheitsrechts auf der anderen. Die Gegensätze zwischen geschriebenem und gelebtem Recht sind nicht zu überbrücken. Auch die Legitimation von Macht und die Autorität des Staates sind in diesem Spannungsverhältnis umstritten und spalten die Gesellschaft in sogenannte moderne, urbane Eliten und eine vor allem von lokalen Songhay und Tuareg gestellte, stärker an der Tradition und an kulturell-ethnischen Identitäten orientierte Bevölkerung. Die modernen Medien beeinflussen mit ihren kulturellen und politischen Inhalten die Lebensformen und Wertesysteme vieler Menschen im urbanen Milieu und verstärken gesellschaftliche und kulturelle Gegensätze. Die elektronischen Kommunikationsmittel erlauben es den Menschen, sich über internationale wie nationale Entwicklungen zu informieren und unbegrenzt Kontakte zu knüpfen.

3. Der aktuelle Konflikt

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Am 31.3.2012 wurden die Truppen Malis durch Tuareg-Einheiten der MNLA ('Mouvement National pour la Libération de l’AZAWAD') und Ansar Dine aus der Stadt vertrieben. Viele Gebäude wurden zerstört oder geplündert, unter ihnen das Polizeipräsidium und das Krankenhaus, viele Frauen wurden vergewaltigt. Die Verwaltung brach zusammen, ihre Träger flüchteten in den Süden. [4] Am 6.4.2012 erklärten Sprecher dieser Gruppen die eroberten Gebiete, zu denen auch Timbuktu und Kidal gehörten, zu einem unabhängigen Staat mit Namen AZAWAD, mit Gao als Hauptstadt. Am 28. Juni 2012 vertrieben die Kämpfer von Ansar Dine im Verbund mit der MUJAO ('Mouvement pour Unicité et le Jihad en Afrique de l’Ouest') [5] die MNLA aus der Stadt, [6] übernahmen die Kontrolle der Stadt und versuchten nach Verhandlungen mit der lokalen Bevölkerung, ein Minimum an Ordnung und Sicherheit zu garantieren (Wiedemann, 2014a). Ihr politisches Ziel war, ein streng islamisches Regime zu installieren. Dies wird als Wende im Konflikt mit dem Staat angesehen, weil nun nicht mehr die Unabhängigkeit eines Teiles des nationalen Territoriums gefordert, sondern der Anspruch erhoben wurde, ganz Mali und den Großraum Westafrika zu einem islamischen Staat, „an Islamic Emirate“, umzugestalten. [7] In Gao sollte die Hauptstadt dieses Emirates entstehen. Als wichtigste Maßnahme führten die neuen islamistischen Machthaber die Scharia ein. Ob sie damit für ihren aktuellen und künftigen Herrschaftsbereich die Verfassung des Landes außer Kraft setzten, mag naheliegen, ist aber nicht klar. Entsprechende programmatische Äußerungen darüber und über die Grundformen des angekündigten islamischen Staates liegen nicht vor. Es ist auch nicht zu erkennen, ob sie die geltende Rechtsordnung des Staates Mali, d.h. die zahlreichen Gesetze in allen Bereichen, die Rechtssprechungskompetenz sowie die legislative Macht in Frage stellten oder gar abschaffen wollten. Das hätte zu einem Zusammenbruch des öffentlichen Lebens geführt. Dieselbe Unsicherheit besteht in der Frage, ob sie die vorhandenen Verwaltungsformen und deren Amtsträger abschafften. Dazu hätten auch Polizei und Armee gehört.

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M.a.W.: es ist nicht klar, welche politischen Vorstellungen und Ziele die neuen Machthaber hatten. Auf einer Ebene sind sie allerdings sofort tätig geworden: Ein Scharia-Gericht wurde eingeführt. In den 231Tagen ihrer Herrschaft wurden Verwaltungsgebäude zerstört, die medizinische Versorgung der Bevölkerung lahmgelegt, am nachher so benannten „Place de la Sharia“ wurden Amputierungen und andere Strafen vollzogen (Grill, 2013), auch die Steinigung eines unverheirateten Paares. [8] Die lokale Bevölkerung hat sich allerdings organisieren und andere Exzesse verhindern können (Wiedemann, 2014a), und offenbar haben sich auch die Rebellengruppen nach der Eroberung für die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser und Strom sowie für die Wiederaufnahme der Arbeit eines großen städtischen Krankenhauses eingesetzt (Wiedemann, 2014a: 269ff).

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Am 26.1.2013 eroberten französische Einheiten in der 'Opération Serval' die Stadt zurück. Ob diese Militärintervention nur dem Zurückdrängen der bewaffneten Einheiten von Ansar Dine und MUJAO und somit dem Schutz des Staats Mali vor dem Zerfall des Staates diente, muss bezweifelt werden. Neben der Frage nach Frankreichs militärischen und ökonomischen Interessen in der Region muss auch bedacht werden, ob dieses Eingreifen nicht eine lange Entwicklung einer Re-islamisierung des öffentlichen Lebens blockierte. [9] Dass die Bevölkerung das Recht hat und damals hatte, dem Islam mehr Gewicht beizumessen, als dies in der nationalen Verfassung unter der Vorgabe eines laizistischen Staates geschah und angesichts der Entwicklung des Islam zu einer „prayer economy“, steht außer Frage. Allerdings muss auch geklärt werden, wer die neuen Machthaber waren, ob sie sich auf ein solches Mandat durch die Bevölkerungsmehrheit berufen konnten und ob sie mit Mitteln an die Macht gekommen waren, die von der Bevölkerung mitgetragen waren. Die islamistischen Gruppen haben offenbar auch nach der französischen Intervention noch Sympathisanten in der Region. Sie sind nicht ausgeschaltet. Überfälle, Selbstmordkommandos und Anschläge bedrohen weiterhin das Leben in der Stadt und ihrer Umgebung (Carayol, 2013).

Literaturhinweise zur Geschichte Gaos:

Barth, Heinrich 1857-1858

'Reisen und Entdeckungen in Nord- und Central-Afrika in den Jahren 1849-1855'. Tagebuch seiner im Auftrag der Britischen Regierung unternommenen Reise. 5 Bände, Gotha

Fischer, Rudolf 1982/1991

'Gold, Salz und Sklaven. Die Geschichte der großen westafrikanischen Sudanreiche Gana, Mali, Songhai'. Tübingen: Erdmann

Ibn Battuta 1978

'Reisen ans Ende der Welt 1325-1353. Das größte Abenteuer des Mittelalters'. Neu herausgegeben von Hans D. Leicht. München

Leo Africanus 1805

dt. Ausgabe: 'Leo Africanus: Johann Leo's des Africaners Beschreibung von Africa'. Übers. von Georg Wilhelm Lorsbach. 2 Bände, Herborn: Buchhandlung der Hohen Schule 1805. (Bibliothek der vorzüglichsten Reisebeschreibungen aus den früheren Zeiten.)

Levtzion & Hopkins 1981

'Corpus of Early Arabic Sources for West African History'. Translated by J.F.P.Hopkins, edited and annotated by N. Levtzion and J.F.P. Hopkins. Cambridge.

Tarikh el-Fettach: Mahmoud Kati 1913. 2/1964

'Tarikh el Fettach, Texte et traduction par O. Houdas et M. Delafosse'. Paris.

Tarikh as-Sudan: Abderrahman es Sadi 1900. 2/1964

'Tarikh es Soudan. Texte et traduction par O. Houdas'. Paris.

Literaturhinweise zur Zeitgeschichte:

Al-Akhbar 2012a

'Algeria: The Dilemma of Timbuktu’s Salafi ‚Emirate‘'. In: Al-Akhbar English, 21.7.2012.

Al-Akhbar 2012b

'Thief’s hand chopped off by Malian jihadists'. In: Al-Akhbar English, 9.8.2012. http://english.al-akhbar.com/node/10929 , (19.9.2014)

Carayol, Rémi 2013

'Mali: jihadistes sur le retour'. In: Jeune Afrique, 9.9.2013. http://www.jeuneafrique.com/Article/JA2747p038.xml0 , (19.9.2014)

Grill, Bartholomäus 2013

'Mali. Angst vor dem Morgen'. In: Der Spiegel 37, 9.9.2013. 100-102

International Crisis Group 2005

'Africa Report, N°92 31 March 2005. Islamist terrorism in the Sahel: Fact of Fiction?' http://www.crisisgroup.org/~/media/Files/africa/west-africa/Islamist%20Terrorism%20in%20the%20Sahel%20Fact%20or%20Fiction.pdf , (19.9.2014)

Rocksloh-Papendieck, Baraba / Papendieck, Henner. 2012

'Die Krise im Norden Malis. Aktuelle Lage, Ursachen, Akteure und politische Optionen'. Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung. Studie, Dezember 2012

Soares, Benjamin F. 2006

'Islam and the prayer economy'. Edinburgh.

Spiegel 2013

'Islamisten greifen Gao an'. In: Spiegel Online, 8.10.2013. http://www.spiegel.de/politik/ausland/islamisten-im-norden-von-mali-verstaerken-ihre-angriffe-um-gao-a-926759.html , (19.9.2014)

Wiedemann, Charlotte. 2014a

'Eine Topographie von Schuld und Sühne. Beobachtungen in Nord-Mali ein Jahr nach Beginn der französischen Intervention'. In: Le Monde Diplomatique, 1/2014.

Wiedemann, Charlotte. 2014b

'Mali oder das Ringen um Würde. Meine Reisen in ein verwundetes Land'. München: Pantheon.

Wikipedia 2013

'Schlagworte: Gao, Mali'. Englische, französische und deutsche Ausgabe.



[1] Einzelheiten in Wikipedia, deutsch, englisch und französisch. - Der prozentuale Anteil der verschiedenen Gruppen an der Gesamtbevölkerung der Stadt ist nicht bekannt. Auch zur kulturellen Situation, zu Schulbesuch oder zur Alphabetisierungsrate sind keine Informationen verfügbar.

[2] Benjamin F. Soares (2006) schreibt dazu: „The saints have become free-floating sanctifiers in a broader religious economy that is itself much more like a market. In some instances, the postcolonial prayer economy approaches a fee-for-service religion.” (Soares, 2006: 246)

[3] Ein Bericht von International Crisis Group führt Flüchtlinge aus Nigeria, Kamerun, Kongo, Ghana und Liberia auf, ebenfalls Menschen aus Asien und Lateinamerika (ICC, 2005: 19).

[4] In einem Erlebnisbericht zitiert Charlotte Wiedemann, dass „aus Sicht vieler Malier die Hauptschuld am Drama des Landes die MNLA trifft: Sie hätten mehr zerstört, mehr vergewaltigt, und ihr zeitweiliges taktisches Bündnis mit den Djihadisten hätte deren Machtergreifung überhaupt erst möglich gemacht.“ (Wiedemann, 2014b).

[5] In einer Studie von Barbara Rocksloh-Papendieck (2012) heißt es über Gao, dort hätten sich die arabischen Drogenhändler mit AQMI und Sonrhai-Milizionären zu dem besonders extremen MUJAO vereint. „Dessen Mitglieder kommen aus Westafrika, Ostafrika und Südasien.“ (Rocksloh-Papendieck, 2012: 2)

[6] Zu diesem “Kampf um Gao” siehe: 'La bataille de Gao', in: Wikipédia.fr.

[7] “Its objective is no longer an independent Tuareg state, but an Islamic emirate that acts as a base for Salafi expansion on the desert coast and the rest of West Africa.” (Al-Akhbar, 2012a)

[8] Al-Akhbar, 2012b

[9] In der gesamten islamischen Welt sind solche Tendenzen sichtbar. – Soares (2006) beschreibt die „prayer economy“ als dramatischen Wandel im Islam der Region.

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