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Johann Gottlieb Christaller an Emilie:

hat jetzt endlich die Gewißheit, daß wieder ein Kind kommt; er berichtet über den Straßenbau zwischen Santuma und Tutu und von der verlängerten Blockade der Engländer gegen Krobo. Ferner, daß Br. Zimmermann nicht nach Hause wolle, weil seine Frau schwanger ist

(Aburi, 3. Febr. 1863)

M1, 63 GC 4

<1>

[...] Ich habe im Sinne, auch einmal einen Besuch in Odumase zu machen; in diesen Tagen hat das Government eine Blockade gegen Krobo verfügt, bis die Schuld von dem Krobo Krieg her bezahlt sei; es war den Geschwistern in Odumase bereits die Weisung zugegangen, ihre Station zu verlassen, aber es scheint nun doch, sie dürfen bleiben. [...]

<2>

Ich bin gegenwärtig an der Übersetzung des Hebräerbriefes; hätte ich auf einen Commentar dazu von Br. Harnisch nicht so lange warten müssen, so wäre das NT schon früher fertig geworden, ich hoffe aber, meine Übersetzungen mit nächster Post heimsenden zu können; zwei andere Arbeiten sind im Werk. [...]

<3>

[...] Ich habe bisher doch jeden Tag arbeiten können, wenn ich auch nicht solche Ergebnisse aufweisen kann bis jetzt, wie es andere erwarten mögen. Wenn ich z.B. Br. David sagte, es sei mir schwer, daß ich nicht mehr zu Stande gebracht, sagte er, das was ich gethan, sei genug für Afrika. Aber damit ein Zweck erreicht werde, der meiner Wiederheraussendung entspricht, ist immerhin noch einige Zeit erforderlich. Doch wenn ich mich auf das Vorarbeiten und Sammeln beschränken würde oder dürfte, könnte schon in einem Jahr viel geschehen und wohl mehr herauskommen, als z.B. bei Miss. Schlenker in Kirchheim [...]

<4>

Ich glaube sagen zu dürfen, durch Gottes Gnade, daß meine bisherigen Leistungen und die deren ich mich noch fähig fühle, sich mit denen anderer Missionare auf demselben Gebiet messen dürfen, wenn man den richtigen Maßstab anlegt und die in Betracht kommenden Umstände vergleicht. [...] (Über seine eigene Beziehung zu Basel registriert er: er solle gründlichen Bericht über sein Befinden nach Basel schreiben, aber er traue sich selbst nicht, an den Insp. zu schreiben): Aber er sehe nur das Unrecht der Vorgesetzten, würde gerne einmal seine Meinung offen sagen.- Für ihn scheinen manche Übelstände aus dem schroffem und gewaltsamem Verfahren der Committee hervorzugehen.)

<5>

9. Feb. Heute habe ich den größten Theil des Tages zu einem Brief an Hrn Insp. verwendet, den ich nun aber nicht absende, weil ich nicht traue u auch durch Dein Verbot vom 16. Juli abgehalten bin; ich weiß nun gar nicht, was ich mit nächster Post schreiben werde. Ich habe erfahren, es ist besser in die Hand Gottes fallen als in die Hände der Menschen. Ich habe nun über den vergeblichen Versuch den Brief nach Winnenden versäumt, während Geschw. Mohrs zwei solche schicken.

<6>

Wenn jener 1. Mai nicht gewesen wäre (d.i. Erwähnung der Fakten, welche die Geburt des jüngsten Sohnes Benoni zur Folge hatten), so dürfte ich jetzt nach der Verwilligungstabelle, Dich in 4-6 Monaten bei mir zu sehen hoffen, wenn der Herr auf irgendeine Weise Freudigkeit schenkt, so hast Du meine Zustimmung. Wirst hier mit Liebe aufgenommen u würdest auch zweckmäßige Beschäftigung bei den Näharbeiten der Mädchen finden; das Besuchszimmer im oberen Stück müßte Wohnzimmer werden, Kost würden wir mit Mohrs gemeinsam haben. Kommst Du aber nicht, so wolle mir der gnadenreiche Herr mein Alleinsein segnen mit seiner lieben Nähe u Dir nicht minder.

<7>

[...] Wenn Hr Insp. Dich je aufsuchen sollte, so hast Du von mir volle Erlaubniß, ihm meine Briefe an Dich zu lesen zu geben. Ich wünschte, mein Herz und Leben wäre durchsichtig für ihn. O bete für mich, daß mein armes Herz Frieden mit ihm bekommt.

Dein treuer G.Chr.

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