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Johanne Rapp an Emilie:

Glückwünsche zur Geburt des Theodor Benjamin, genannt Beni; sie möchte Emilie anempfehlen, sich mehr um ihren fernen Mann zu sorgen, der es besonders schwer jetzt in Afrika habe

(Frankfurt, 8. März 1863)

M1, 63 HR 1

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Liebe Emilie,

es freute mich, auch einmal wieder etwas von Dir zu hören. Ich erwartete schon ausgangs Januar Nachricht von Dir oder Gottliebin wegen Deinem Befinden u wir beide waren zuletzt ein wenig unruhig über das lange Stilschweigen. Wir wünschen Dir von Herzen Glück u Segen für Dein kleines Kindlein. Ich glaube gewiß, der Herr wird mit den jungen Christallern sein, und sie zur Ehre Seines Namens heranwachsen lassen. Ich habe, seit ich von Deinem Zustand Kunde erhielt, recht oft an Dich gedacht u Sorge für Dich getragen. Dem Herrn sei Dank, daß Du seine treue Durchhilfe erfahren hast.

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Gottlieb wird gewiß auch recht schwer getragen haben.

<3>

Es ist wirklich sehr hart für ihn, so entfernt von Euch zu sein, und ob Du gleich die Last und Mühe mit den Kindern hast, was, wie ich wohl weiß, keine Kleinigkeit ist, so hast Du doch unendlich viel Beruhigendes für Dich, da Du immer um sie bist und weißt, wie es steht. Sei doch in Deinen Briefen an ihn recht vorsichtig, daß Du nicht zuviel davon schreibst, was Dein Herz beschwert, denn da er ja so gar nichts von Dir hat als Deine Briefe, so bleibt der Eindruck davon gewiß immer in seiner Seele und wird gewiß viel zu seiner gehobenen und gedrückten Stimmung beitragen.

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