Artikelaktionen
<< < > >>

Johann Gottlieb Christaller an Rapps:

Er beschreibt die Situation nach seiner Ankunft in Europa

(Bremen, 1. Okt. 1868)

M1,68 GC 7

<1>

Gestern Mittag kam ich nach einer Seereise von 73 Tagen glücklich in Bremerhafen an u nachmittags fuhren wir (unser Kapitän, Geschw. Lang mit 2 Kindern und ich) hieher. Ich traf hier zu meiner Freude 3 Briefe:

<2>

1 von Gmünd mit Einschluß v Frankf vom 14. Sept. und von G. Hafner in Winn., 1 von Pfisterer mit Einschluß von Gottreich u Paul, u ein paar Zeilen von Hrn Inspector, er habe meinem Wunsche gemäß an H. Prof. Lepsius geschrieben, wann u wo ich ihn treffen könne, u ich könne also in Bälde hier Antwort von ihm bekommen. Diese Antwort war aber noch nicht da, deshalb telegraphierte Hr G. Vietor für mich gestern Abend; aber ich vermuthe, beides traf ihn nicht in Berlin. Jedenfalls werde ich über Sonntag hierbleiben; über meine fernere Reise u die Zeit meiner Ankunft in Frankfurt kann ich also nichts bestimmtes schreiben. Wenn immer möglich, werde ich über Frkf reisen, aber mich nicht aufhalten, da Stgrt, Waiblingen u Gmünd mich noch in Anspruch nehmen u ich doch gerne möglichst bald in Basel wäre. Der Herr, der bisher so freundlich u gnädig mich geleitete, wird auch auf diesen Reisen mit mir sein.

In Hoffnung baldigen Wiedersehens Euer G. Christaller.

Nach London gehe ich für jetzt auf keinen Fall, da es so spät geworden ist, auch nicht über Barmen. Wenn Ihr obiges nach Gmünd mittheilen wollet, wärs lieb.

Fenster schließen