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Johann Gottlieb Christaller an Zieglers:

Er berichtet kurz von den verschiedenen Stationen seiner Reise und kündigt die endgültige Rückkehr an

(Frankfurt, 17. Okt. 1868)

M1,68 G C 9

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[...] Gestern Abend bin ich glücklich hier angekommen zwischen 8 und 9 Uhr u möchte nun auch Euch unmittelbar Nachricht zukommen lassen. Was ich von Bremen aus nach Frankfurt geschrieben, wird Euch meine Schwester von Gmünd aus mitgetheilt haben.

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Ich konnte erst am Fr 9. Okt. ab- und die Nacht hindurch bis Berlin reisen, wo meine Zeit bis zum Do früh gehörig ausgefüllt war, Näheres mündlich. Am Do reiste ich bis Gotha, u gestern vollends hieher. Nun wird aber mein Schwager Rapp erst am Mo von Bad Boll abreisen u am Dienstag ist hier eine Missions- Conferenz, zu der Hr Rathsherr Christ u ein anderer Abgeordneter der Committee von Basel kommt; dann soll ich den Mittwoch meinem Schwager widmen u am Donnerstag in einer Versammlung reden, so käme ich erst am Freitag nach Stgrt, wenns gut geht um 1 Uhr 5 Min. Dort werde ich zuerst mich bei Hrn Carl Beringer erkundigen, ob inzwischen einige Frachtstücke von Bremen angekommen sind, nemlich 1 Blechkiste, 2 Lederkoffer, 1 Kistchen Kaffee, 1 Faß, worin verschiedene Sachen von mir u noch mehr für Angehörige u Verwandten anderer Missionare sind. Vielleicht muß ich um dieser Sachen willen vorerst in Stuttgart bleiben, ich kann also den Tag meines Eintreffens bei Euch in Waiblingen, ob Fr, Sa, Mo, noch nicht bestimmt angeben. In Stuttgart werde ich wol, wie früher bei Hrn Miss. Fr. Müller, Färberstr. Nr. 2 herbergen, wenn ich nicht sonstwo eingeladen werde. Ich hatte immer gemeint, noch im Laufe des Monats October zu meinen lb Kindern nach Basel zu kommen; vielleicht reichts auch noch, wenn nicht müssen sie sich eben noch ein bischen gedulden. Ich werde ihnen heute wieder schreiben.

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Es gieng mir auf der Seereise, in Bremen, Berlin, Gotha, hier u auf den Reisen zwischen diesen Städten gut u so werde ich durch Gottes Güte auch gut zu Euch u nach Basel kommen. Augusts Adresse in Stgrt werde ich wol leicht erfahren.

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Ich will nun in der nahen Aussicht auf persönliches Wiedersehen nicht weiter schreiben, grüße Euch alle recht herzlich u empfehle Euch u mich der treuen Obhut u Leitung Gottes.

In treuer Liebe Euer Sohn u Bruder G. Christaller.

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