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Emilie an Johann Gottlieb Christaller:

Christaller möge seinen Urlaub nicht vorzeitig abbrechen

(Winnenden, 28. Juli 1861)

M3,61 Em 1

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Mein lb Gottlieb, soeben erhielt ich Deinen lang erwünschten Brief u will nicht versäumen, Dir so schnell wie möglich zu antworten, damit Du zugleich Maders Brief bekommst, der gleich den Tag nach Deiner Abreise kam. Die Correctur wirst Du seitdem erhalten haben, ich schickte sie am Do ab. Besonderes ist nicht vorgefallen. Daß Du mit Hebich wenigstens nur auch einige Zeit zusammen bist, freut mich, schade, daß er so bald wieder geht, wo will er hin? Mit den Kindern gehts bei Nacht ordentlich, freilich bei Tag desto herber, besonders mit unserem Erdmann, ich habe ihm schon diesen Morgen gesagt, ich möcht ihn nur in eine Schachtel packen u Dir schicken können. Es regnet hier viel, fast alle Tage, ist's in Dizenbach auch so? Die Mutter wollte uns heute besuchen, aber es regnete wieder, u so wird sie nicht kommen. Von Gmünd kam auch wieder ein Brief, wann ich dran kommen kann, will ich antworten u Deinen Brief beilegen.

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Nun weiß ich weiter nichts besonderes zu schreiben, nur das noch, eile nicht, von Dizenbach fortzugehen, wenn oder solange Dirs gut tut. Bete fleißig für uns. In treuer Liebe Deine Emilie Chr. (fortgesetzt am): 28. Juli 1861, (Winnenden) abends 6 Uhr. [...] in aller Eile soll ich Dir etwas zu wissen thun; heute kamen nämlich Maders ganz unerwartet, als sie von H Zeller zurückkamen, brachten sie mir von demselben den Auftrag mit, an Dich zu schreiben, daß morgen oder übermorgen H Pf Meuret aus Basel hieher kommen, u Aufträge an Dich mitbringen werde von H Insp., der nicht kommen könne. Du möchtest also spätestens bis übermorgen (Dienstag) hier sein. Dich bald wieder hier zu sehen, freut sich Deine Emilie.

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