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Johann Gottlieb Christaller an Mutter und Schwestern

(Basel, 9. Aug. 1849)

Nbrg JG Chr 4

[...] Zugleich aber hatte ich im Sinne, von Schaffhausen nach Friedrichshafen zu reisen, und Bruder Schwarz entschied sich noch für eine Reise in den Kanton Freiburg zu einem Verwandten; so kam es, daß ich allein ging, am Do abend noch auf die Chrischona, wo ich etwas nach Schaffhausen mitbekam, dort übernachtete ich, ging morgens früh nach Bruggen, wo ich der Morgenstunde noch anwohnte und etwa um 8 1/2 Uhr reiste ich von da ab auf der Schaffhauser Straße, die größtenteils längs des Rheins durch den badischen Oberrhein u auch Seekreis geht, bis ich nachts ziemlich spät in Tradingen, dem ersten Dorfe im Kanton Schaffhausen, ankam, wo ich in dem Hause des Bruders Zimmermann in der Voranstalt übernachtete. In allen Dörfern und Städtchen, durch die ich kam, lag, weil der Rhein hier die Grenze zwischen Baden u Schweiz bildet, viel preußisches Militär, ich mußte auch meinen Ausweis mehrere Male vorzeigen, aber die ganze Reise, von schönem Wetter begünstigt, war sehr angenehm, nur die letzten zweieinhalb Stunden wurden mir etwas lange, weil der einförmige Weg hier durch kein Ort mehr führte und es Nacht, dabei etwas mondhell war.

(Dabei Besuch von mehreren Leuten; dazu fromme Bemerkungen, auch über das Schaffhauser Gesangbuch.) (Er faßt den Entschluß zu einer Reise auf den Blauen, einen der höchsten Berge des Schwarzwaldes.) (Sendet Gedichte zum Empfang von H Josenhans.)

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